In Städten Nordrhein-Westfalens mit mehr als 300.000 Einwohnern sind die Mieten vergangenes Jahr weniger stark als im Bundesdurchschnitt gestiegen. Die Preise für Eigentumswohnungen haben sich jedoch deutlich verteuert.
Der rasante Anstieg bei den Wohnungskaltmieten in den NRW-Großstädten ist nach Einschätzung von Maklern derzeit gestoppt. In den Städten mit mehr als 300.000 Einwohnen hätten sich die Wohnungskaltmieten zuletzt im Durchschnitt um moderate 2,5 Prozent erhöht, heißt es in dem „IVD Preisspiegel 2017“. Landesweit seien die Mieten dagegen im Durchschnitt um drei Prozent angestiegen.
Für die Auswertung trugen die im Immobilienverband Deutschland (IVD) zusammengeschlossenen Makler, Sachverständigen und Verwalter Marktdaten aus 124 nordrhein-westfälischen Städten für den Zeitraum Mitte Februar 2016 bis Mitte Februar 2017 zusammen.
Mietsteigerungen vor Neuvermietung
Der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Mieterbunds NRW, Jürgen Becher, zeigte sich dagegen skeptisch. Gerade in Großstädten wie etwa Köln seien vor allem bei Neuvermietungen von Wohnungen immer noch hohe Mietsteigerungen zu beobachten, sagte Becher.
Bisweilen stünden mehr als 50 Bewerber Schlange, wenn eine neue Wohnung angeboten werde. Auch von der sogenannten Mietpreisbremse werde nur wenig Gebrauch gemacht. „Wenn Mieter nach langem Suchen eine Wohnung gefunden haben, wollen sie keinen Stress mit dem Vermieter.“
Die Mietpreisbremse schreibt vor, dass die Miete in Kommunen mit angespannten Wohnungsmärkten bei Neuvermietungen die „ortsübliche Vergleichsmiete“ um nicht mehr als zehn Prozent übersteigen soll.
Kaufpreise für Wohneigentum steigen
Vor allem in den nordrhein-westfälischen Großstädten sind die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser nach Einschätzung von Maklern weiter gestiegen. In ländlichen Regionen wie im Siegerland oder im Sauerland sowie im Bergischen Land habe es dagegen auch sinkende Preise gegeben, heißt es im „Preisspiegel Wohnimmobilienmarkt 2017“.
Während landesweit die Preise für Eigentumswohnungen um durchschnittlich 6,3 Prozent angestiegen seien, habe es in den Großstädten mit mehr als 300.000 Einwohnern Erhöhungen von durchschnittlich 9,5 Prozent gegeben.
Sinkende Preise in ländlichen Gemeinden
Spitzenreiter sei Köln gewesen. Dort hätten sich Wohnungen in guter Lage bei Quadratmeterpreisen von rund 4.000 Euro im Schnitt um 18 Prozent verteuert. Während sich die Preise für freistehende Einfamilienhäuser landesweit um 4,5 Prozent verteuerten, habe es in eher ländlichen Gemeinden wie Windeck (Rhein-Sieg-Kreis), Brilon (Hochsauerlandkreis) oder Radevormwald (Oberbergischer Kreis) zum Teil deutliche Preisrückgänge gegeben.
Für die Auswertung trugen die im Immobilienverband Deutschland (IVD) zusammengeschlossenen Makler, Sachverständigen und Verwalter Marktdaten aus 124 nordrhein-westfälischen Städten für den Zeitraum Mitte Februar 2016 bis Mitte Februar 2017 zusammen. (dpa-AFX)
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