Die Deutsche Pfandbriefbank stellt sich auf ein schwierigeres Geschäft im kommenden Jahr ein. Der Immobilienfinanzierer will daher für 2018 „konservativ planen“. Angesichts des vorsichtigen Ausblicks rutschte der Aktienkurs ab.
„Wir gehen davon aus, dass die Märkte herausfordernd bleiben“, sagte Bankchef Andreas Arndt am Montag in München. „Die Effekte, die das Jahr 2017 begünstigt haben, können wir für das Jahr 2018 nicht als gegeben annehmen. Wir werden daher für 2018, insbesondere mit Blick auf die Risikokosten, wieder konservativ planen.“
Dies stürzte die Aktionäre in ein Wechselbad der Gefühle: Vor nicht einmal zwei Wochen hatte der Immobilienfinanzierer seine Prognose für das laufende Jahr angehoben und damit ein Kursfeuerwerk ausgelöst.
Aktienkurs rutscht ab
Angesichts des vorsichtigen Ausblicks auf das kommende Jahr rutschte der Aktienkurs nun am Vormittag um mehr als fünf Prozent ab. Die zwischenzeitlichen Kursgewinne wurden damit fast zunichte gemacht. Auch die Aktie des Wettbewerbers Aareal Bank, der am Dienstag (14. November) seine Geschäftszahlen für die ersten neun Monate präsentiert, gab leicht nach.
In diesem Jahr traut sich die Pfandbriefbank (pbb) nach der jüngsten Prognoseanhebung ein Vorsteuerergebnis von 195 bis 200 Millionen Euro zu. Im Vorjahr hatte die Bank vor Steuern zwar 301 Millionen Euro verdient – allerdings war dabei auch ein Sonderertrag aus der Einigung um die Schulden der einstigen Kärntner Skandalbank Hypo Alpe Adria in Höhe von 132 Millionen Euro enthalten.
Vorsichtiger Ausblick auf 2018
Hintergrund der kürzlichen Prognoseanhebung war das überraschend gute Abschneiden im Sommer, das zu einem Vorsteuergewinn in den ersten neun Monaten des Jahres von 154 Millionen Euro führte. Unterm Strich blieben 126 Millionen Euro hängen, wie die Pfandbriefbank nun mitteilte. „Maßgeblich waren geringere Refinanzierungskosten, die das Zinsergebnis stärken, und eine weiter niedrige Risikovorsorge“, erklärte Bankchef Arndt. Die pbb hat in diesem Jahr dafür bislang gerade mal zwei Millionen Euro zurücklegen müssen.
Der Nettogewinn des Immobilienfinanzierers habe seine Prognose leicht übertroffen, schrieb Commerzbank-Analyst Michael Dunst am Montag in einer ersten Einschätzung. Der erste Ausblick auf 2018 sei aber recht vorsichtig ausgefallen. Eine genauere Prognose will die Pfandbriefbank im März geben, wenn die Geschäftszahlen für 2017 bekanntgegeben werden. Dann solle auch ein Vorschlag für die Dividende gemacht werden.
Stabiles viertes Quartal erwartet
Bis zum Ende dieses Jahres erwartet das Management keine Überraschungen mehr: Das vierte Quartal dürfte stabil verlaufen, hieß es. Für das kommende Jahr rechnet die Bankführung mit stabilen Märkten für gewerbliche Immobilien und anhaltend niedrigen Zinsen in Europa bei einem gleichzeitig weiterhin hohen Wettbewerbsdruck.
Die Pfandbriefbank war 2009 aus der notverstaatlichten Hypo Real Estate hervorgegangen. Hauptaktionär ist mit einem Fünftel der Anteile nach wie vor der Bund. Hauptgeschäft ist die Finanzierung von Gewerbeimmobilien, daneben finanziert die Bank auch öffentliche Investitionen. (dpa-AFX)
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