Der Investmentmanager Timbercreek erwartet, dass der weltweite REITs-Markt im Jahr 2017 um 8,5 bis 10,5 Prozent zulegt. Insbesondere der Wohnimmobilienbereich stehe jedoch vor Herausforderungen, die das Wachstum dämpfen könnten.
Börsennotierte Immobilienunternehmen (Real Estate Investment Trusts, REITs) in aller Welt sind nach Aussage von Timbercreek im ersten Quartal 2017 um 2,3 Prozent auf US-Dollar-Basis an Wert gestiegen.
Höchster Anstieg in Hongkong
Die höchsten Zuwächse gab es demnach in Hongkong (16,5 Prozent in Hongkong-Dollar), Singapur (13,5 Prozent in Singapur-Dollar) und Kanada (3,7 Prozent in kanadischen Dollar). Die REITs-Märkte in Großbritannien (1,7 Prozent in britischen Pfund), Kontinentaleuropa (1,4 Prozent auf Euro-Basis) und in den USA (0,2 Prozent in US-Dollar) hätten sich dagegen unterdurchschnittlich entwickelt.
Das Quartalsergebnis entspreche den früheren Vorhersagen Timbercreeks, wonach im gesamten REITs-Markt für 2017 ein globales Wachstum von 8,5 bis 10,5 Prozent zu erwarten sei. Timbercreek selbst bietet in Deutschland zwei Fonds mit börsennotierten Immobilienfirmen an.
Wohnimmobilienmärkte vor Herausforderungen
Obwohl die Performance von Betreibern für Wohnimmobilien den Markt insgesamt in den ersten drei Monaten 2017 übertroffen habe, sehe sich dieser Bereich in den kommenden ein bis zwei Jahren neuen Herausforderungen gegenüber, heißt es in der Timbercreek-Analyse. Dazu gehörten neue politische Verordnungen, um die Wohnraumpreise zu dämpfen, und ein größeres Angebot.
Höhere Dividenden bei kommerziellen Immobilien
REITs mit Schwerpunkt auf kommerziellen Immobilien hätten hingegen eine höhere Dividendenverzinsung und ein niedrigeres Risikoprofil zu bieten. Dem geringen Wachstum in den Vereinigten Staaten zum Trotz, das im Wesentlichen auf fortgesetzten Schließungen von Einzelhandelsgeschäften beruhe, habe Timbercreeks eigener U.S. REIT Preferred Fund im ersten Quartal einen Zuwachs um 3,7 Prozent verbucht.
Dazu habe vor allem die Ausrichtung des Fonds auf vermietete Einfamilienhäuser und Datenzentren beigetragen, wie sie große IT-Firmen betreiben und für die in den nächsten zwölf bis 24 Monaten eine hohe Nachfrage bestehen werde.
Gutes Ergebnis trotz steigender Zinsen
„Trotz der Zinserhöhung der US-Notenbank um 0,25 Prozent im März haben sich U.S.-REIT-Preferred-Titel im ersten Quartal gut behauptet. Sie haben damit erneut bewiesen, dass die Anlageklasse REITs auch in einem Umfeld steigender Zinsen gute Ergebnisse liefern kann“, erklärt Claudia Reich Floyd, Portfoliomanagerin für globale Wertpapiere in Immobilien bei Timbercreek. Zudem besäßen US-REITs im Schnitt höherwertige Immobilien als der private Markt. (bk)
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