„AIFs und Vermögensanlagen stehen im Wettbewerb“

Cash. sprach mit dem Hauptgeschäftsführer des Sachwerteverbandes BSI Eric Romba über die Entwicklung der Sachwertbranche und seine Einstellung zu Vermögensanlagen.

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„AIFs und Vermögensanlagen stehen im Wettbewerb um Anleger, deren Kapital gepoolt wird.“

Cash.: 2016 ist die Branche der Sachwertanlagen nicht wirklich vorangekommen, die Zahl neuer Publikums-AIFs lag sogar unter dem Vorjahr. Woran liegt das?

Romba: Dass die Branche 2016 nicht vorangekommen ist, kann ich nicht bestätigen. Es gibt durchaus eine Reihe von Unternehmen, die sehr erfolgreich sind. Dazu braucht man nur die Pressemitteilungen der vergangenen Wochen zu lesen. Dass der Publikumsmarkt noch nicht recht in Schwung gekommen ist, ist in der isolierten Betrachtung vielleicht richtig, aber aus der Unternehmensperspektive sieht das vielfach anders aus. Viele Unternehmen wurden auch durch die Regulierung angetrieben, sich neu aufzustellen und das Geschäftsmodell zu verändern. Und das funktioniert.

Nach wie vor gibt es weniger AIFs als Emissionen nach dem Vermögensanlagengesetz. Warum kümmert der BSI sich nicht auch um diesen Bereich?

Es trifft nicht zu, dass wir uns um diesen Bereich nicht kümmern würden. Wir beschäftigen uns mit der gesamten Bandbreite von Sachwertinvestments. Das reicht von nachrangigen Darlehen über Crowdinvesting in Vermögensanlagen bis hin zu regulierten Produkten. Wir sind nicht nur Anbieterverband geschlossener Produkte, sondern unsere Mitglieder machen auch offene Produkte, etwa offene Spezial-AIFs. Es ist eine limitierte Wahrnehmung, den BSI auf geschlossene AIFs zu reduzieren. Vielleicht müssen wir noch daran arbeiten, dass dies besser sichtbar wird, aber unsere inhaltliche Arbeit deckt auch die anderen Bereiche ab.

In der Vergangenheit gab es durchaus harsche Stellungnahmen des BSI zu Vermögensanlagen. So haben Sie schon von Wettbewerbsverzerrung gesprochen und die Einbeziehung in das KAGB gefordert.

Das hat sich auch nicht geändert. AIFs und Vermögensanlagen stehen im Wettbewerb um Anleger, deren Kapital gepoolt wird. Wegen des geringeren Regulierungsniveaus ist der Aufwand bei den Vermögensanlagen jedoch geringer. Auf der anderen Seite ist dort die Gefahr größer, dass etwas schiefgeht. Das fällt dann gegebenenfalls auch auf AIFs zurück.
Uns geht es darum, dass es gute, qualitativ hochwertige Produkte gibt, die einen gewissen Standard haben, auch in Hinblick auf die Sicherheit. Das Regulierungspendel schwingt nicht zurück. Im Gegenteil: Der Ausgang der Bundestagswahl ist völlig offen und voraussichtlich wird eine neue Partei mit einem signifikanten Anteil in den Bundestag gewählt werden. Die denkbaren politischen Konstellationen nach der Wahl sprechen eher für mehr Regulierung als für weniger. Insofern muss die Branche zusehen, dass der Markt funktioniert und wir nicht wieder Skandale und Pleiten erleben, die dann den Gesetzgeber auf den Plan rufen.

Seite zwei: „Kunde entscheidet, welche Struktur für ihn die richtige ist

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