Vonovia verdient dank höherer Mieten deutlich mehr

Steigende Mieteinnahmen und zusätzliche Dienstleistungen rund um Gebäude haben Deutschlands größtem Immobilienkonzern Vonovia einen Gewinnsprung beschert. Zudem profitierte das Unternehmen von einem hochwertigeren Wohnungsbestand und Neubau.

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Vonovia verfügt über rund 354.000 Wohnungen in Deutschland. (Symbolbild)

Das operative Ergebnis – gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations I (FFO I) – sei in den ersten neun Monaten um gut 20 Prozent auf 690,5 Millionen Euro gestiegen, teilte die im Dax notierte Gesellschaft am Mittwoch in Bochum mit.

Das Unternehmen habe sich in den vergangenen Monaten so gut entwickelt, dass es die Prognose für den FFO I am oberen Ende bestätigen konnte, sagte Unternehmenschef Rolf Buch während einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Nun rechnet er mit einem operativen Ergebnis im Gesamtjahr in Höhe von 910 bis 920 Millionen Euro, nach 760 Millionen Euro im Vorjahr.

Mieteinnahmen legen um 8,1 Prozent zu

Im kommenden Jahr will Vonovia das operative Ergebnis auf 960 bis 980 Millionen Euro steigern. „Wir haben ganz bewusst die eine Milliarde ausgespart. Die heben wir uns für das Jahr 2019 auf“, fügte Buch hinzu. Die Aktie legte im frühen Handel um gut ein Prozent zu.

Von Januar bis September nahmen die Mieteinnahmen um 8,1 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro zu. Die Aufwendungen für Instandhaltung und Modernisierung legten um fast die Hälfte auf 752,8 Millionen Euro zu. Der Konzernüberschuss kletterte auf 1,2 Milliarden Euro, nach 278,3 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Dabei profitierte Vonovia von einer deutlichen Aufwertung seines Immobilienvermögens. Der Wert sei im Jahresverlauf um rund 14 Prozent auf 30,9 Milliarden Euro angestiegen.

Vonovia will jährlich 2.000 Wohnungen bauen

Um von der starken Nachfrage nach Wohnraum in den Großstädten zu profitieren, will Vonovia auch in den kommenden Jahren rund eine Milliarde Euro jährlich in Neubau, Dachaufstockungen und Modernisierungen stecken. In diesem Jahr sollen es insgesamt 750 Millionen Euro sein.

Davon seien bereits Maßnahmen im Wert von 510 Millionen umgesetzt, hieß es. Vonovia plant, jährlich rund 2.000 Wohnungen zu errichten. Laut Unternehmenschef Rolf Buch kann der Immobilienkonzern insgesamt 30.000 Wohnungen auf eigenen Grundstücken bauen.

Partnerschaft mit französischem Konzern SNI vereinbart

Zudem streckt der Immobilienkonzern seine Fühler ins Ausland aus. Erst jüngst vereinbarte Vonovia eine Partnerschaft mit seinem französischen Pendant SNI. Vonovia-Chef Buch sagte, sein Unternehmen könne es sich heute erlauben, über Aktivitäten außerhalb Deutschlands nachzudenken.

Er betonte jedoch, dass mögliche gemeinsame Investitionsprojekte mit SNI erst die zweite Etappe seien. Es gehe jetzt zunächst darum, den jeweils anderen Markt kennenzulernen. Erste Ergebnisse werde das Unternehmen Anfang 2018 vorlegen, sagte Buch.

Die Bochumer sind in den vergangenen Jahren vor allem durch Großübernahmen wie Gagfah, Süddeutsche Wohnen (Südewo) und Franconia stark gewachsen. Zuletzt kam der Wiener Immobilienkonzern Conwert hinzu. Seit gut vier Jahren steht der ehemalige Bertelsmann-Manager Buch an der Spitze des Konzerns mit bundesweit rund 354.000 Wohnungen und knapp 8.400 Mitarbeitern.

Unter seiner Regie wurde aus einem Unternehmen im Besitz eines Finanzinvestors eine seit 2013 börsennotierte Gesellschaft mit einem breiten Streubesitz. Mit dem Zukauf des Konkurrenten Gagfah vor zwei Jahren änderte der zuvor unter dem Namen Deutsche Annington bekannte Konzern auch seinen Namen und zog anschließend als erstes Immobilienunternehmen in den Dax ein. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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