Die Preise für Wohnimmobilien sind in den vergangenen Jahren deutschlandweit kontinuierlich angestiegen. Diese Entwicklung neigt sich jedoch ihrem Ende zu. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Talkrunde zum Thema Wohnimmobilien.
Im Zuge der Expo Real in München fand der Vierte Expertentalk von Engel & Völkers Investment Consulting zum Thema „Wohnimmobilien – die alternativlose Assetklasse?“ statt.
Bei diesem diskutierten sieben Vertreter der Immobilienbranche die Investitionsstrategien institutioneller Anleger auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt.
An dieser Talkrunde nahmen neben den Gastgebern Kai Wolfram, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Investment Consulting GmbH (EVIC), und Andreas Ewald, Geschäftsführer der EVIC, auch Martin Eberhardt, FRICS und Geschäftsführer von Bouwfonds Investment Management Deutschland und Francesco Fedele, Vorstand der BF.direkt AG teil.
Komplettiert wurde die Runde durch Thomas Meyer, CEO der Wertgrund AG, Thomas Hegel, Vorstandsvorsitzender der LEG Immobilien AG, sowie Arndt Krienen, CEO der Adler Real Estate AG.
Ende des Aufwärtstrends wahrscheinlich
Hohe Preise im Ankauf lassen Investoren immer häufiger auf andere Wachstumsmöglichkeiten ausweichen. Beliebt seien dabei beispielsweise die Nachverdichtung im Eigenbestand oder der Einstieg in Projektentwicklungen.
Dazu erläuterte Thomas Meyer: „Die strategische Frage nach der geeigneten Reinvestition im momentanen Marktumfeld beantworte ich mit dem Dreisatz Projektentwicklung, Forward Deals und Value-Add-Ansätze. Das damit verbundene Entwicklungsrisiko lässt sich durch Portfolio-Streuung für diversifizierte Anleger gut minimieren.“
Weiter sagte Meyer, dass er ein Ende der dynamischen Preisentwicklung am deutschen Wohnimmobilienmarkt aufgrund längerer Amortierungszeiten für wahrscheinlich halte, und institutionellen Akteuren daher empfehle, voll entwickelte Objekte zu veräußern um überdurchschnittliche Erlöse für Unternehmen und Anleger zu realisieren.
Immer weniger Portfolio-Angebote am Markt
Arndt Krienen meinte dazu: „Wir haben auch 2017 durch Ankauf von Portfolios, die zu unserem Geschäftsmodell passen, weiter expandiert, bisher insgesamt um gut sieben Prozent. Wachsen wollen wir auch weiterhin.“
Jedoch stoße die Strategie, ausschließlich über den Ankauf von Portfolios zu wachsen, an ihre Grenzen, da am Markt nur noch wenige Portfolios zu teils sehr hohen Preisen angeboten werden.
Auch für Krienen liegt die Lösung in alternativen Wachstumsmöglichkeiten: „In einer derartigen Situation gewinnen Projekte der Entwicklung, der Verdichtung oder des Dachausbaus an Attraktivität. Deshalb denken wir über diese Themen jetzt nach – wenn auch nur als Ergänzung, nicht als Ersatz des bestehenden Geschäftsmodells.“
Seite zwei: B-Standorte teilweise keine Alternative mehr