Wohnnebenkosten: Die teuersten und günstigsten Großstädte

Der Bund der Steuerzahler hat alle 16 deutschen Landeshauptstädte unter die Lupe genommen und untersucht, in welchem Ausmaß Immobilieneigentümer und Mieter dort von Wohnnebenkosten betroffen sind – mit überraschenden Ergebnissen.

Berlin ist in Sachen Wohnnebenkosten die zweitteuerste Landeshauptstadt nach Saarbrücken.
Berlin ist in Sachen Wohnnebenkosten die zweitteuerste Landeshauptstadt nach Saarbrücken.

Bei seinem Länder-Ranking hat der Verband die Belastung durch zehn verschiedene Wohnnebenkosten für einen Musterhaushalt mit drei Personen in innerstädtischer Lage ermittelt.

Demnach ist München mit Gesamtkosten von 1.643 Euro pro Jahr am günstigsten, während Saarbrücken mit 2.196 Euro pro Jahr als teuerste Landeshauptstadt auf dem letzten Platz landet. Damit sind die Wohnnebenkosten in der saarländischen Metropole um gut ein Drittel höher als in der bayerischen Landeshauptstadt.

„Wohnen nicht noch teurer machen“

Das teils erhebliche Kostengefälle legt ein neues Ranking des Bundes der Steuerzahler (BdSt) offen. Der detaillierte BdSt-Vergleich der Wohnnebenkosten für das Jahr 2016 zeigt, wie stark Mieter und Wohneigentümer quer durch Deutschland belastet werden.

„Der Fiskus ist Wohnkostentreiber Nummer 1“, kritisiert BdSt-Präsident Reiner Holznagel. „Der Staat darf das Wohnen nicht noch teurer machen.“ Denn schon beim Kauf einer Immobilie lange der Fiskus zu, Jahr für Jahr kämen dann weitere Belastungen hinzu.

Berlin, Potsdam und Dresden liegen bei den Wohnnebenkosten deutlich über dem Durchschnitt.
Berlin, Potsdam und Dresden liegen bei den Wohnnebenkosten deutlich über dem Durchschnitt.

Erhebliche Kostenunterschiede

Die erheblichen Kontraste zwischen den Städten macht der Bund der Steuerzahler an einzelnen Wohnnebenkosten fest: So sind die Schmutzwassergebühren zum Beispiel in Potsdam mit jährlich 678 Euro mehr als drei Mal so hoch wie in Mainz mit jährlich 210 Euro.

Auch bei den Niederschlagswassergebühren gibt es starke Unterschiede zwischen der günstigsten und der teuersten Stadt: In Kiel betragen sie 72 Euro im Jahr, in Berlin aber 235 Euro.

„Runter mit den Wohnkosten“, lautet deshalb Holznagels Appell auch mit Blick auf die Vielzahl von Steuern, die die Wohnkosten in die Höhe treiben. „Wohnen in Deutschland ist teuer genug – dazu trägt der Staat durch Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Gebühren und sonstige Abgaben bei. Es gibt ausreichend Spielraum für eine spürbare Entlastung der Bürger.“ (fm)

Foto: Shutterstock

 

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