Der GdW und die Bundesstiftung Baukultur legten folgende Empfehlungen für einen nachhaltigen Beitrag zur Wohnungsversorgung in Deutschland vor:
1. Polyzentralität wiederbeleben
Politisches und planerisches Handeln nicht nur auf die Metropolen und großen Zuzugsstädte konzentrieren, sondern auch kleine Städte berücksichtigen. Eine infrastrukturelle und gute digitale Anbindung ist dafür die Grundvoraussetzung. Auf Bundes- und Länderebene sollten mehr Initiativen für ländliche Räume geschaffen, gebündelt und gestärkt werden.
2. Ortskerne und den Bestand baukulturell stärken
In der Kombination aus Zugang zum Arbeitsmarkt und attraktivem Wohnen entstehen Ankerstädte für die Regionen. Gemeinden sind gefragt, neuartige, gemischte und bedarfsgerechte Konzepte zu entwickeln, um lebendige Ortszentren zu schaffen. Die wohnungspolitische Förderung des Bundes und der Länder sollte vorrangig für Kauf sowie Sanierung, Bestandsumbau und Ersatzneubau in integrierten Lagen bereit gestellt werden.
3. Durch aktive Bodenpolitik steuern
Aktive Bodenpolitik stärkt die öffentliche Verantwortung und macht eine Gemeinde (neu) handlungsfähig. Ankerstädte in ländlichen Räumen benötigen stärkere Eingriffsrechte bei der Stadtentwicklung als bisher. So sollte zum Beispiel das Zusammenlegen von zu kleinen Grundstücken sowie die Bereinigung nicht mehr funktionsfähiger Grundstücksflächen und Gebäudegrundrisse ermöglicht werden. Die Kommunen sollten ihr Vorkaufsrecht in besonderen Lagen häufiger einsetzen und mit Hilfe revolvierender Bodenfonds Entwicklungen in Gang setzen. (bk)
Foto: Shutterstock