In Deutschland gibt es immer weniger Sozialwohnungen. Wie aus einer Übersicht der Bundesregierung hervorgeht, ist die Zahl der mietgebundenen Wohnungen in den Bundesländern rückläufig.
Seit die Verantwortung für den sozialen Wohnungsbau 2007 ganz an die Länder überging, sei zudem der Anteil des geförderten Neubaus von Wohnungen stark gesunken, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Linken zum sozialen Wohnungsbau. 2009 lag er demnach noch bei 15 Prozent, 2013 und 2014 nur noch bei rund sechs Prozent.
Anfang der 1990er Jahre gab es nach damaliger Schätzung der Regierung in Deutschland rund drei Millionen Sozialwohnungen, 2013 waren es nur noch halb so viele, nämlich 1,48 Millionen. Aus der neuen Übersicht des Bundesbauministeriums über die Länderzahlen geht allerdings keine aktuelle Gesamtsumme hervor, da aus manchen Ländern Angaben fehlen. Seit 2013 ging die Zahl der Sozialwohnungen demnach aber insgesamt um mehr als 150.000 zurück.
Viele Wohnungen fallen aus der Bindung heraus
Sozialwohnungen werden in Deutschland in der Regel von kommunalen Wohnungsunternehmen, Genossenschaften oder privaten Investoren gebaut. Diese bekommen gute Darlehensbedingungen oder einen Zuschuss. Dafür sind die Wohnungen dann mietpreisgebunden, also relativ günstig. Sie dürfen nur an einen bestimmten Personenkreis vermietet werden, etwa Geringverdiener.
Einige Länder haben in den vergangenen Jahren für viele neue Sozialwohnungen Geld ausgegeben. Allerdings fielen fast überall noch mehr Wohnungen aus der Mietpreisbindung heraus, weil zum Beispiel der Bauherr seinen geförderten Kredit abgezahlt hat. (dpa-AFX)
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