Der Finanzierer von gewerblichen Immobilien Aareal Bank will wie erwartet die sich in der Abwicklung befindende Düsseldorfer Hypothekenbank übernehmen. Über die Übernahme wurde bereits seit längerem spekuliert.
Der Kaufpreis für das Institut, das derzeit im Eigentum des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) ist, betrage rund 162 Millionen Euro, teilte die im MDax notierte Aareal Bank am Dienstag in Wiesbaden mit. Die Anleger nahmen die Nachricht positiv auf. Im frühen Handel legte die Aktie um rund 1,8 Prozent auf 35,18 Euro zu.
Da der Kaufpreis unter dem rechnerischen Wert der übernommen Bank liegt werde die Übernahme, deren Abschluss noch im laufenden Jahr über die Bühne gehen soll, den Gewinn 2018 um rund 52 Millionen Euro nach oben treiben. Das Betriebsergebnis des Geschäftsjahrs 2019 würde im Gegenzug voraussichtlich in sehr niedriger zweistelliger Millionenhöhe belastet.
Geordneter Rückbau wird fortgesetzt
Mit der geplanten Transaktion verbinde die Aareal Bank keine weitergehenden strategischen Absichten, sagte Konzernchef Hermann Merkens.
„Die Düsseldorfer Hypothekenbank befindet sich unter der Regie ihres bisherigen Eigentümers bereits seit 2015 in einem Prozess des geordneten Rückbaus und ist nicht mehr mit Neugeschäft in der Immobilienfinanzierung am Markt aktiv.“
Ende Juni habe sich das Kreditvolumen auf 553 Millionen Euro belaufen. Unter dem Dach der Aareal Bank würde der geordnete Rückbau konsequent weiter fortgesetzt werden. „Wenn der Vollzug wie geplant noch in 2018 stattfindet, würde sich der Einmaleffekt im Geschäftsjahr 2018 niederschlagen“, hieß es weiter.
Auf Finanzierung von Gewerbeimmobilien spezialisiert
„Für diesen Fall hebt die Bank ihre Ergebnisprognose für 2018 an und rechnet einschließlich des Einmaleffektes nunmehr mit einem Konzernbetriebsergebnis in einer Spanne von 312 Millionen Euro bis 352 Millionen Euro.“ Bislang hatte die Bank ein operatives Ergebnis zwischen 260 und 300 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Die Düsseldorfer Hypothekenbank ist auf die Finanzierung gewerblicher Immobilien spezialisiert und war im Zuge der Turbulenzen um die einstige österreichische Skandalbank Hypo Alpe Adria in Nöte geraten.
Seit 2015 gehört sie dem Einlagensicherungsfonds des privaten Bankverbandes. Sie beschäftigte zuletzt rund 60 Mitarbeiter und kam im vergangenen Jahr auf eine Bilanzsumme von zirka vier Milliarden Euro. (dpa-AFX)
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