Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown hat 2017 einen überraschend kräftigen Gewinnsprung hingelegt. Höhere Mieteinnahmen und Bewertungsgewinne trieben das Ergebnis nach oben.
Für das laufende Jahr rechnet das seit wenigen Tagen im M-Dax gelistete Unternehmen mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends, wie das Management um Unternehmenschef Shmuel Mayo am Mittwoch in Luxemburg ankündigte.
In den letzten zwölf Monaten hat die Aktie des Unternehmens rund die Hälfte an Wert gewonnen. Die Ergebnisse belegten den starken Wachstumspfad von Aroundtown, schrieb Analystin Christine Reitsamer von der Baader Bank. Die Neubewertung des Portfolios sei höher ausgefallen als von ihr erwartet.
Im abgelaufenen Jahr steigerte Aroundtown sein operatives Ergebnis (FFO 1) im Vergleich zum Vorjahr um 77 Prozent auf 293 Millionen Euro. Der Überschuss sprang um 71 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro nach oben. Davon entfallen knapp 1,3 Milliarden Euro auf die Aroundtown-Aktionäre, die nun eine um 44 Prozent auf 23 Cent je Aktie erhöhte Dividende erhalten sollen. Der Gewinn und die geplante Ausschüttung waren damit höher als von Analysten erwartet.
Ergebniszuwachs durch Bewertungs- und Kapitalgewinne
Der Großteil des Überschusses stammt nicht aus Mieteinnahmen, sondern aus Bewertungs- und Kapitalgewinnen. Während sich die Erlöse auf 527 Millionen Euro mehr als verdoppelten, wuchs der Gewinn aus einer höheren Bewertung von Immobilien, Kapitalzuwächsen und anderen Posten um 85 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.
So hatte Aroundtown seinen Immobilienbestand deutlich ausgebaut. Von Ende 2016 bis Ende 2017 verdoppelte sich sein Wert nahezu von fünf Milliarden auf 9,8 Milliarden Euro. Dank weiterer Zukäufe soll er bereits im April 10,2 Milliarden Euro erreichen. Der FFO 1 soll auf Basis dieser Zahlen auf ein Jahr hochgerechnet 369 Millionen Euro betragen.
Aroundtown kauft regelmäßig weitere Immobilien. Lag die Fläche zum Jahreswechsel noch bei 5,1 Millionen Quadratmetern, soll sie nach den bisher abgeschlossenen Verträgen im April bereits bei 5,3 Millionen Quadratmetern liegen. Dabei setzt das Unternehmen auf solche Gewerbeimmobilien, bei denen es sich durch Weiterentwicklung merkliche Mietsteigerungen verspricht.
Schwerpunkt bei Büroimmobilien und Hotels
Ende 2017 entfielen 61 Prozent auf Büroflächen und 19 Prozent auf Hotels. Stark vertreten ist das Unternehmen dabei in Frankfurt am Main, Berlin, München und anderen großen und mittelgroßen Städten vor allem in Deutschland.
Für das weitere Geschäftswachstum besorgte sich die Gesellschaft frisches Geld am Finanzmarkt. Über die Ausgabe neuer Aktien, ewiger Anleihen und normaler Schuldverschreibungen sammelte Aroundtown seit Januar 2,1 Milliarden Euro ein. Aroundtown ist mit rund 38 Prozent am M-Dax-Wohnungskonzern Grand City beteiligt. (dpa-AFX)
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