Der Immobilienboom beschert der deutschen Braubranche weiter historische Bestmarken. Im September stiegen die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe binnen Jahresfrist kräftig um 11,4 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro.
Das ist der beste Wert in diesem Monat seit 1998. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Bereinigt um Preiserhöhungen und den Effekt von Arbeitstagen lag das Plus noch bei 7,9 Prozent.
In den ersten neun Monaten des Jahres hat das Neugeschäft der Baufirmen real, also unter Ausklammerung der Preisentwicklung, um 3,4 Prozent zugelegt.
Da die Unternehmen gleichzeitig wegen der hohen Nachfrage auch kräftige Preissteigerungen durchsetzten, hatten die Betriebe nominal sogar 8,5 Prozent mehr in ihren Auftragsbüchern. Erfasst wurden Firmen mit 20 oder mehr Beschäftigten.
Firme von Auftragsflut überfordert
Die große Nachfrage nach Wohnungen und die niedrigen Zinsen, die Immobilienfinanzierungen günstig machen, treiben die Branche seit Monaten an.
Nach Einschätzung von Politik und Bauwirtschaft müssten jährlich 350.000 bis 400.000 Wohnungen in Deutschland errichtet werden, um den Bedarf zu stillen.
Im vergangenen Jahr wurde dieses Ziel verfehlt – auch, weil es an Bauland mangelt und Firmen in der Auftragsflut nicht hinterherkommen. Schon im August hatte das Bauhauptgewerbe Rekordaufträge eingefahren.
Seite zwei: Auftragsbestände schmelzen nur langsam