Immobilienfinanzierungen sind nach wie vor historisch günstig. Trotz leichter Anstiege sollten künftige Bauherren und Immobilienkäufer den Abschluss einer Finanzierung nicht übereilen, rät das Portal Baufi24 und nennt Fehler, die es zu vermeiden gilt.
„Die Zinsen sind lediglich minimal gestiegen, von einer echten Verteuerung bei Finanzierungen kann derzeit nicht die Rede sein. Deshalb dürfen sich Interessierte auch nicht zu einem voreiligen Abschluss verleiten lassen. Vielmehr sollte ihre Finanzierung auf einer soliden Basis beruhen“, erklärt Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer des Baufinanzierungsportals Baufi24.
Damit Bauherren mit ihrem Kredit auf der sicheren Seite sind, sollten sie die folgenden Stolperfallen unbedingt vermeiden.
Eigenkapital
Kaum ein Häuslebauer bezahlt seine Traumimmobilie komplett aus eigener Tasche. Dennoch sollten Bauherren über genügend Eigenkapital verfügen. Davon profitieren sie gleich doppelt: Zum einen gewähren Banken Kredite eher aufgrund des verringerten Risikos, zum anderen wird die Finanzierung für den Kreditnehmer günstiger.
„Kunden sollten im Idealfall 20 bis 30 Prozent, mindestens aber die Nebenkosten in Höhe von sieben bis zwölf Prozent selbst zahlen können“, rät Scharfenorth.
Kreditgeber Hausbank
Gerade in finanziellen Angelegenheiten setzen die meisten Deutschen auf Vertrauen. Daher ist für viele die Hausbank für eine Immobilienfinanzierung die erste Anlaufstelle.
Allerdings kommt das günstigste Finanzierungsangebot nicht immer von ihr, gibt Baufi24 zu bedenken. Deshalb lohne sich ein Vergleich verschiedener Kreditanbieter: „Je umfangreicher Kunden die Konditionen vergleichen, desto eher erhalten sie das beste Angebot“, so Scharfenorth.
Tilgung und Zinsbindung
Dank der niedrigen Zinsen können sich viele Familien ein Haus leisten, das eigentlich außerhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten liegt. Komme es dann jedoch bei der Anschlussfinanzierung zum Zinsanstieg, könnten die monatlichen Raten schnell unbezahlbar werden.
Daher gelte es, gerade bei momentan niedrigen Zinsen mit einer hohen Tilgung einzusteigen, um den Kredit so schnell wie möglich zurückzuzahlen. „Als Richtwert sollten zukünftige Hausbesitzer die momentane Kaltmiete nehmen. Wesentlich höher darf die Rate nicht ausfallen, damit sie sich im Alltag nicht einschränken müssen“, erläutert Scharfenorth.
Auch bei der Zinsbindung könnten Irrtümer ins Geld gehen. Zwar sei der Kredit umso günstiger, je kürzer die Zinsbindung gewählt werde. Allerdings sollten Bauherren gerade jetzt die Zinsaufschläge in Kauf nehmen, um die Anschlussfinanzierung mit wahrscheinlich höheren Zinsen so lange wie möglich aufzuschieben, so Baufi24.
Rücklagen
Bei der Kalkulation der Finanzierung ist es empfehlenswert, Rücklagen zu bilden. Ohne ein finanzielles Polster können beispielsweise unvorhergesehene Reparaturen schnell für echte Schwierigkeiten sorgen. Auch nach dem Kauf sollten Bauherren über eine Notreserve von drei bis sechs Netto-Monatseinkommen verfügen, um einen Puffer für eventuelle Probleme zu haben.
Absicherung
Tritt der Ernstfall ein und es kommt zum Verlust der Arbeitsstelle oder gar zum Todesfall, kann die Immobilienfinanzierung schnell ins Wanken geraten. Deshalb sollten sich Bauherren gegen Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit absichern, rät Baufi24. Auch eine Risikolebensversicherung sowie Unfallversicherung könne im Ernstfall entscheidend sein.
Mit einer gründlichen Absicherung müsse beispielsweise Arbeitslosigkeit nicht auch den Verlust des neuen Eigenheims bedeuten. (bk)
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