Projektentwickler führen die hohen Verkaufspreise für Immobilien oft auch auf die gestiegenen Baukosten zurück. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe betont dagegen, dass ein wesentlicher Teil des Preisanstiegs aus der hohen Nachfrage an den Märkten resultiert.
„Die Diskussion über steigende Immobilienpreise darf nicht dazu führen, dass reflexartig die Bauunternehmen in Sippenhaftung genommen werden“, erklärte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, am Rande der Eröffnung der Messe Bautec.
„Denn die Entwicklung der Immobilienpreise folgt der Nachfrage auf den Märkten, nicht aber den Baupreisen“, so Pakleppa weiter.
Die Verkaufspreise für Bauleistungen hätten sich in 2017 um circa drei Prozent erhöht. In den Jahren zuvor habe der Anstieg noch bei circa zwei Prozent gelegen. Diese Erhöhungen seien maßgeblich auf Baukostensteigerungen, etwa aufgrund höherer Löhne, aber auch aufgrund Kostensteigerungen beim Material zurückzuführen.
Preise für Neubauwohnungen deutlich stärker gestiegen als die Baukosten
Laut Statistischem Bundesamt seien die Kosten der Bauunternehmen zur Erstellung neuer Wohngebäude in den ersten drei Quartalen 2017 um 2,7 Prozent gestiegen. Als Beispiele nennt der Zentralverband Deutsches Baugewerbe den Anstieg der Preise für Baustahl um 15 Prozent, von Mineralölerzeugnissen um fast zehn Prozent und für Bitumen von über 20 Prozent.
Dagegen seien die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Neubau vom vierten Quartal 2016 zum vierten Quartal 2017 nach Angaben des Researchinstituts Empirica um gut sieben Prozent gestiegen.
„Hier zeigt sich, dass die hohe Nachfrage nach Bauleistungen nicht mit derselben Dynamik in den Verkaufspreisen für Bauleistungen niederschlägt“, bilanziert Pakleppa. (bk)
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