Die deutsche Baubranche geht dank guter Konjunkturaussichten und der anhaltenden Wohnungsnachfrage voller Zuversicht ins Jahr. Die Umsätze der Mitgliedsbetriebe dürften 2018 um 2,6 Prozent auf nahezu 324 Milliarden Euro zulegen.
Die Prognose äußerte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider, am Donnerstag auf der Internationalen Handwerksmesse in München.
Zwar zeige sich bei Ein- und Zweifamilienhäusern eine Stabilisierung der Nachfrage bei gut 100 000 Wohnungen, Wachstum gebe es aber bei Mehrfamilienhäusern vor allem in Ballungsräumen. „Hier rechnen wir mit rund 175 000 Wohnungen, die neu auf den Markt kommen“, sagte Schneider.
Wartezeiten für Handwerksleistungen
Privatleute bekämen die gute Branchenlage auch durch längere Wartezeiten auf Handwerksleistungen zu spüren, räumte Schneider ein. In Zeiten des boomenden Onlinehandels hätten sich viele Kunden daran gewöhnt, etwas heute zu bestellen und morgen haben zu wollen.
Gerade für Ausbau- oder Renovierungsarbeiten müssten die Kunden aber einen gewissen Planungsvorlauf und Wartezeiten von bis zu drei Monaten als normal in Kauf nehmen.
Kleinerer Reparaturbedarf wie ein tropfender Wasserhahn oder eine undichte Stelle im Dach werde aber noch immer nahezu umgehend erledigt, sagte Schneider.
Das habe sich auch nach dem Sturm Friederike im Januar gezeigt, als viele Handwerker auch übers Wochenende im Einsatz gewesen seien. (dpa-AFX)
Foto: Shutterstock
Mehr Beiträge zum Thema Immobilienbranche:
ZIA verzeichnet starkes Wachstum
Baugewerbe: Immobilienpreise sind keine Baupreise
McKinsey: Wohnungsbau-Ziele brauchen effizientere Baubranche