Im vierten Quartal 2017 bestätigte der Berliner Büromarkt seine hervorragende Verfassung, sodass mit 940.000 Quadratmetern insgesamt das umsatzstärkste Bürojahr aller Zeiten verbucht wurde. Der bisherige Bestwert aus dem Vorjahr 2016 (852.300 Quadratmeter) wurde um 11,4 Prozent übertroffen. Das Abschlussquartal war mit 235.500 Quadratmetern vermieteter Bürofläche für ein Viertel des Gesamtumsatzes verantwortlich.
Mit einer Leerstandsquote von 2,2 Prozent nähert sich der Büroflächenbestand derweil einem Vollvermietungsstatus an. Der Leerstand hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um ein Drittel reduziert. Zum Jahresende standen noch rund 400.000 Quadratmeter Büroflächen zum kurzfristigen Bezug zur Verfügung; mit rund 70 Prozent liegt der Großteil davon außerhalb der zentralen Bürolagen.
Heiko Himme, Niederlassungsleiter Berlin und Head of Office Agency Germany bei Cushman & Wakefield, sagt: „Vor allem großflächige Gesuche lassen sich angesichts der Flächenknappheit fast nur noch in Projektentwicklungen unterbringen. Größere zusammenhängende Flächen in Bestandsobjekten sind nur noch vereinzelt verfügbar.“
Büromieten steigen weiter
Das Mietwachstum ist in Berlin ungebrochen: Die über alle Neuabschlüsse gewichtete Durchschnittsmiete liegt für das Jahr 2017 bei 18,90 Euro pro Quadratmeter im Monat. Das sind 3,40 Euro mehr als 2016. Noch stärker war der Anstieg in den zentralen Bürolagen. Hier stieg die Durchschnittsmiete für 2017 um 3,60 Euro auf 21,60 Euro. Die Spitzenmiete erreichte am Jahresende 29,00 Euro pro Quadratmeter im Monat. Allein im vierten Quartal ist sie um 1,50 Euro gestiegen. In Premiumobjekten in besonders attraktiven Lagen sind auch Mietabschlüsse von über 30,00 Euro möglich. Das Mietwachstum in Berlin wird sich auch 2018 Jahr weiter fortsetzen.
Co-Working-Konzepte treiben den Markt
Hohe Nachfrage wurde 2017 insbesondere von internationalen Co-Working-Konzepten registriert: Im Jahresverlauf trugen zwölf Abschlüsse dieser Branche mit insgesamt mehr als 60.000 Quadratmetern zum Flächenumsatz bei. 2016 war der Anteil mit rund 14.000 Quadratmetern (4 Abschlüsse) deutlich niedriger.
Acht der elf Abschlüsse mit mehr als 10.000 Quadratmetern Bürofläche im Gesamtjahr 2017 entfielen auf Projektanmietungen oder Baustarts für Eigennutzerobjekte. Diese 11 Abschlüsse summieren sich auf über 250.000 Quadratmeter und machen 27 Prozent des gesamten Flächenumsatzes in Berlin aus. 2016 wurden lediglich sieben Abschlüsse in dieser Kategorie registriert, die einen Anteil von 16 Prozent zum gesamten Flächenumsatz beigetragen haben.
Begrenztes Fertigstellungsvolumen
Das Fertigstellungsvolumen neuer Büroflächen blieb 2017 auf lediglich 131.500 Quadratmeter begrenzt. 2018 wird ein deutlicher Anstieg um mehr als das Doppelte auf über 300.000 Quadratmeter erwartet.
„Auch von den 2018 bezugsfertig werdenden Flächen sind zwei Drittel vorvermietet, sodass eine Entlastung des Marktes in den nächsten Monaten nicht zu erwarten ist“, so Himme. (fm)
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