Berliner Mieten in fünf Jahren um 51 Prozent gestiegen

Die Wohnungsmieten in Berlin sind in den vergangenen fünf Jahren in die Höhe geschnellt. Einem Marktbericht von Immowelt zufolge legten sie innerhalb von fünf Jahren um mehr als 50 Prozent zu. Den stärksten Anstieg verzeichnet Kreuzberg mit einem Plus von 74 Prozent.

Immowelt ermittelte eine durchschnittliche Miete von 10,40 Euro in der Hauptstadt.

Die Mieten in Berlin klettern unaufhaltsam in die Höhe. Vor Kurzem demonstrierten mehr als 10.000 Menschen gegen diese Entwicklung. Der Marktbericht Berlin von Immowelt verdeutlicht die Situation: Im Schnitt 51 Prozent mehr müssen Mieter in der Hauptstadt im Vergleich zum Jahr 2012 bezahlen.

Der Quadratmeterpreis ist laut Immowelt inzwischen über die Zehn-Euro-Marke gesprungen. In 2017 hätten Berliner im Median eine Miete von 10,40 Euro pro Quadratmeter gezahlt, fünf  Jahre zuvor waren es noch 6,90 Euro. Für die Immowelt-Analyse wurden die Mieten der Jahre 2012 und 2017 in Berlin und den Stadtteilen untersucht.

Der große Preissprung sei die Folge des Booms in der Hauptstadt. Seit Jahren steigen die Bevölkerungszahlen – inzwischen hat Berlin rund 3,7 Millionen Einwohner. Immer mehr Menschen wollen in der Hauptstadt leben – und das, obwohl die Arbeitslosenquote hoch ist und die Kaufkraft dort aufgrund vieler unterdurchschnittlich vergüteter Jobs in der Dienstleistungsbranche unter dem Bundesmittel liegt.

Der Bevölkerungsanstieg hat große Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, da das Angebot an preiswerten Wohnungen die gestiegene Nachfrage nicht befriedigen kann.

Höchster Anstieg in Kreuzberg

Hinzu kommt laut Immowelt, dass in vielen Teilen der Hauptstadt Wohnungen großflächig modernisiert werden und zusätzlich viele Neubauten entstehen. Diese würden wiederum teuer am Markt angeboten.

Am deutlichsten zeige sich dies in Kreuzberg. Dort seien die Mieten in den vergangenen fünf Jahren um 74 Prozent in die Höhe geschossen – so stark wie in keinem anderen Stadtteil. Aktuell werden laut Immowelt im Median 12,50 Euro pro Quadratmeter verlangt – damit ist Kreuzberg das viertteuerste aller untersuchten Viertel. In den vergangenen Jahren habe der Bezirk einen Wandel durchlebt und dadurch viele deutsche aber auch internationale Investoren angelockt, die ihre Wohnungen mit einer möglichst hohen Rendite vermieten wollten.

Eine ähnliche Entwicklung zeichne sich auch in anderen Wohngegenden ab: Wedding (plus 64 Prozent) und Treptow (plus 63 Prozent) verzeichneten nach Kreuzberg die höchsten Steigerungen. Vor fünf Jahren galten beide Stadtteile noch als preiswerte Alternativen, inzwischen bewegten sie sich preislich in etwa auf dem Niveau der gesamten Stadt von 10,40 Euro pro Quadratmeter.

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Mitte und Friedrichshain am teuersten

Deutlich teurer sind die Mieten in den zentrumsnahen Bezirken: Die höchsten Preise werden laut Immowelt in Berlin-Mitte verlangt. Dort würden Wohnungen zu Quadratmeterpreisen von 14,50 Euro angeboten – das seien 61 Prozent mehr als noch 2012.

Genauso stark hätten sich die Preise in Friedrichshain verteuert. Mit 12,90 Euro sei der Stadtteil im Osten inzwischen am zweitteuersten. Dahinter folge Prenzlauer Berg (12,60 Euro; plus 58 Prozent). Die zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten sowie das vielfältige Kultur- und Freizeitangebot seien Gründe für die große Attraktivität und die hohen Mieten.

Niedrigste Mieten in Marzahn und Hellersdorf

Doch nicht überall in Berlin müssen Mieter Preise jenseits der Zehn-Euro-Marke zahlen. Marzahn und Hellersdorf (je 8,20 Euro pro Quadratmeter) sind laut Immowelt die günstigsten aller untersuchten Stadtteile. Während in Hellersdorf (plus 49 Prozent) die Mieten nahezu gleich stark gestiegen seien wie im gesamten Stadtgebiet, weise Marzahn (plus 32 Prozent) die geringste Veränderung auf.

Beide Viertel im Osten von Berlin sind geprägt durch zahlreiche Plattenbauten und werden im Vergleich zu zentral gelegenen Vierteln aktuell noch weniger nachgefragt. (bk)

Foto: Shutterstock

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