Trotz Wohnungsnot in vielen Städten rechnet der BFW Bundesverband nicht damit, dass künftig schnell ausreichend neuer Wohnraum entsteht. Das Ziel der Bundesregierung, in der aktuellen Legislaturperiode 1,5 Millionen Wohnungen zu schaffen, werde insbesondere durch einen Mangel an Bauland gefährdet.
„Eine der größten Hürden für den Wohnungsbau ist die fehlende Verfügbarkeit von Baugrundstücken“, betonte der Präsident des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), Andreas Ibel, am Dienstag in Berlin.
Bei einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des BFW hätten dies 97 Prozent der Befragten als größtes Neubauhemmnis genannt, sagte Ibel. Als Grund gelte, dass immer weniger Bauland ausgewiesen werde. Manche Unternehmen sehen auch eine Benachteiligung privater Investoren gegenüber kommunalen Trägern bei der Vergabe von Bauland. Der BFW hat nach eigenen Angaben rund 1.600 Mitglieder, rund 30 Prozent davon beteiligten sich an der Umfrage.
Lange Genehmigungsverfahren erhöhen die Projektkosten
Die Unternehmen bewerteten die Geschäftslage zwar als gut, sähen aber eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen, sagte Ibel. Mehr als die Hälfte hat nach BFW-Angaben auch zeitaufwendige und bürokratische Kommunikation mit den Behörden bemängelt. Lange Planungs- und Genehmigungsverfahren trieben die Projektkosten um durchschnittlich zehn Prozent in die Höhe.
Engpässe gibt es aus Branchensicht auch bei Planungs- und Baufirmen. Als größter baurechtlicher Kostentreiber gelten demnach Energieeffizienz sowie Brand- und Schallschutz. Die niedrigen Zinsen und damit die Finanzierungsbedingungen bewerteten die meisten hingegen als gut.
Das Ziel der schwarz-roten Bundesregierung, innerhalb der laufenden Legislaturperiode 1,5 Millionen neue Wohnungen zu schaffen, werde so nicht erreicht, sagte Ibel voraus. (dpa-AFX)
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