Deutsche Büroimmobilien sind laut CBRE nach wie vor die begehrteste Anlageklasse deutscher und internationaler Investoren. Inbesondere an B-Standorten wurde ein starker Zuwachs des Transaktionsvolumens registriert.
Am Gewerbeinvestmentmarkt Deutschland, der mit einem Transaktionsumsatz von 57,4 Milliarden Euro das zweitbeste Resultat nach dem Boom im Jahre 2007 (57,5 Milliarden Euro) verzeichnete, dominieren laut CBRE Büroimmobilien weiterhin das Marktgeschehen.
Mit mehr als 28 Milliarden Euro entfiel nahezu die Hälfte des Transaktionsvolumens auf diese Assetklasse – dies stelle mit 13 Prozent oder gut drei Milliarden Euro mehr als im Vorjahr einen neuen Rekordwert seit Aufzeichnungsbeginn dar.
„Büroimmobilien sind die unangefochtene Nummer eins – bei deutschen wie bei internationalen Investoren“, sagt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. „Deutschland, mit seiner Vielzahl an großen Investmentmärkten und prosperierenden Regionalzentren, steht als sicherer und stabiler Investitionsstandort bei den global agierenden Immobilieninvestoren ganz weit oben auf der Liste der attraktivsten Immobilienmärkte. Die in vielen Regionen der Welt weiter zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten unterstützen diesen Trend weiter.“
Starke Steigerung des Transaktionsvolumens in Regionalzentren und B-Standorten
Der Großteil der Investments in Büroimmobilien wurde laut CBRE in den Top-Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart getätigt. Auf diese Top-7-Standorte entfielen mit 22,1 Milliarden Euro knapp 79 Prozent des Gesamtvolumens.
Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies jedoch nur einer moderaten Steigerung um sechs Prozent. In Regionalzentren und B-Standorten, die immer stärker in den Fokus der Investoren rücken, sei dagegen eine Erhöhung des Investmentvolumens um 53 Prozent registriert worden.
Dennoch bleiben laut CBRE die Topstandorte die Hotspots, zumal sich dort die insbesondere bei internationalen Investoren beliebten großvolumigen Trophy Buildings und auch darüber hinaus Objekte nachgefragter Losgrößen befinden. Generell beflügeln laut CBRE die hervorragenden Wirtschaftsdaten des Standortes Deutschland den Investmentmarkt.
Verstärkte Investmentaktivität internationaler Investoren
Internationale Anleger investierten nach Aussage von CBRE mit 13,9 Milliarden Euro gut 49 Prozent des Gesamtvolumens.
Insbesondere europäische Investoren, deren Anteil am Gesamtvolumen sich auf 22 Prozent summierte, seien investitionsfreudig gewesen – darunter vor allem Anleger aus Großbritannien, Frankreich und der Schweiz. Im Vorjahr sei auf europäische Investoren lediglich ein Anteil von 15 Prozent entfallen.
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Auch nordamerikanische Anleger waren laut CBRE im Jahr 2017 mit einem Anteil von gut zwölf Prozent stark in Deutschland vertreten, hätten jedoch im Vorjahresvergleich ihr Investmentvolumen um rund ein Drittel reduziert. Dagegen hätten asiatische Investoren sowie Anleger aus dem Nahen Osten ihre Anteile am Gesamtvolumen auf jeweils knapp sieben Prozent erhöht.
Renditen sinken weiter – Investoren weichen auf alternative Lagen aus
Die ungebrochen hohe Nachfrage nach erstklassigen Gewerbeimmobilien hat laut CBRE im dritten Quartal 2017 für weiter fallende Spitzenrenditen gesorgt – über fast alle Assetklassen und Märkte hinweg.
Damit sei die Nettoanfangsrendite für Büroimmobilien im Central Business District der Top-7-Märkte zum Vorquartalswert um sieben Basispunkte auf 3,28 Prozent gefallen. Die durchschnittliche Spitzenrendite gab im Vergleich zum Vorjahr um fast einen halben Prozentpunkt nach.
„Anleger suchen zunehmend nach Ausweichstrategien und weichen auf Büroimmobilien in Cityrandlagen und der Peripherie oder Immobilien mit Wertsteigerungspotenzial aus. Dieser Trend wird sich auch 2018 fortsetzen. In den großen Bürozentren wird das Angebot an Investments weiter abnehmen und große Neubauvorhaben erscheinen nur selektiv am Markt – gerade B-Standorte dürften daher auf Anlegerseite an Interesse gewinnen“, sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. (bk)
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