Rund 27 Prozent ihrer Konsumausgaben setzen die Bundesbürger für das Wohnen ein und liegen damit über dem EU-Durchschnitt. Dies ist nicht nur in den Mieten und Immobilienpreisen begründet, sondern auch in höheren Ansprüchen an das Wohnen.
Die Menschen in Deutschland geben einer Studie zufolge mehr Geld für Wohnen und Reisen aus als andere EU-Bürger. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Demnach fließen 26,8 Prozent der Konsumausgaben hierzulande in die Wohnung, inklusive Nebenkosten und Hausrat, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) errechnete. Der EU-Durchschnitt liegt bei 21,3 Prozent. Höher als anderswo in Europa sind auch die Reiseausgaben: Sie machen in Deutschland 3,8 Prozent aus, im EU-Durchschnitt sind es 1,7 Prozent.
Anteil von Nahrungsmitteln an Lebenshaltungskosten in vielen Ländern höher
„Grundsätzlich gilt: In den Ländern mit einer geringeren Kaufkraft ist der Anteil der Nahrungsmittel und anderer Waren und Dienstleistungen zur Deckung von Grundbedürfnissen an den Konsumausgaben vergleichsweise hoch“, sagte IW-Konjunkturexpertin Galina Kolev den Funke-Zeitungen.
So mache der Anteil der Ausgaben für Nahrungsmittel in Rumänien, dem Land mit dem zweitniedrigsten Pro-Kopf-Einkommen in der EU, 36,9 Prozent aus. Im Vergleich: In Deutschland werden dafür 16,5 Prozent aufgebracht, im Durchschnitt sind es 19,9 Prozent.
„Mit steigender Kaufkraft leisten sich die Haushalte zunehmend auch andere Produkte – etwa Luxuswaren oder besondere Dienstleistungen im Bereich der Kultur oder Erholung“, so Kolev. So nehmen in Luxemburg – wo die bereinigte Pro-Kopf-Kaufkraft fünf Mal so hoch ist wie in Deutschland – die Ausgaben für Verkehr inklusive Neuwagen mit 19,6 Prozent den größten Anteil ein. (dpa-AFX)
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