Deutscher Immobilienmarkt: Bislang ein Boom – und nun?

„Die hohe Risikoaversion, die seit der Finanzkrise an den Kapitalmärkten vorherrscht, spielt Wohnimmobilien als Assetklasse in die Karten. Sie liefern langfristig stabile Erträge und damit genau das, was viele Investoren suchen“, erklärt Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills in Deutschland.

„Vor allem Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen, die vor dem Hintergrund extrem niedriger Anleiherenditen ihre Immobilienquote erhöhen, bietet der deutsche Mietwohnungsmarkt ein attraktives Rendite-Risiko-Profil“. Per saldo haben Versicherungen und Pensionskassen in den vergangenen zehn Jahren mehr als drei Milliarden Euro in deutsche Wohnimmobilien investiert und gehören damit zu den größten Käufergruppen.

Einst „arm, aber sexy“, nun Boomtown Berlin

Berlin erlebte seit dem Ausbruch der Finanzkrise eine ganz besondere Dynamik – und zwar sowohl am Wohnungs- als auch am Gewerbeimmobilienmarkt. Zwischen 2009 und 2018 wechselten in der Hauptstadt etwa 366.000 Wohnungen den Eigentümer (nur Wohnimmobilientransaktionen ab 50 Einheiten).

In keiner anderen Stadt wurden in dieser Zeit auch nur annähernd so viele Wohnungen verkauft. Platz zwei belegt laut Savills Dresden mit 67.000 verkauften Wohnungen.

Auch am Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien belegt Berlin mit einem Transaktionsvolumen von etwa 46 Milliarden Euro den ersten Platz aller Städte in Deutschland (Rang zwei: Frankfurt mit circa 41 Milliarden Euro). Damit habe sich Berlin, das vor Ausbruch der Finanzkrise bei vielen Immobilieninvestoren noch als Sorgenkind wahrgenommen wurde, in der Spitzengruppe der international führenden Investmentstandorte etabliert. (bk)

Foto: Shutterstock

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