Wer derzeit eine gebrauchte Eigentumswohnung in Berlin erwerben möchte, muss deutlich tiefer in Tasche greifen als noch vor drei Jahren. Seit 2015 sind die Wohnungspreise in allen Berliner Bezirken jährlich gestiegen – fast überall im zweistelligen Prozentbereich. Als mittlerer Angebotspreis werden in der Hauptstadt aktuell 3.765 Euro pro Quadratmeter verlangt.
Die neuesten Berliner Preisdaten im ersten Quartal 2018 hat das Institut empirica für den LBS-Kaufpreisspiegel ermittelt, einer regelmäßigen Veröffentlichung der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover (LBS Nord). Die Immobilienexperten werten dafür die Verkaufsangebote in den Berliner Tageszeitungen und in Online-Portalen aus.
Der teuerste Bezirk in Berlin ist Mitte. Hier wird jede zweite gebrauchte Eigentumswohnung für mindestens 4.399 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche inseriert.
Bei einem Standardpreis von rund 323.000 Euro muss ein durchschnittlicher Berliner Haushalt fast zehn Jahresnettoeinkommen für den Kauf aufbringen. Für Wohnungen im gehobenen Segment werden in Mitte Quadratmeterpreise von mindestens 5.887 Euro aufgerufen.
Standardpreise oft weit über dem Durchschnitt
Standardpreise über 4.000 Euro pro Quadratmeter erreichen auch die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf (4.287 Euro/qm) und Friedrichshain-Kreuzberg (4.155 Euro/qm). In Charlottenburg-Wilmersdorf sind die angebotenen Objekte mit durchschnittlich 106 Quadratmeter Wohnfläche größer als im restlichen Berlin.
Dadurch liegt der typische Preis mit 390.000 Euro auch deutlich höher, so dass Käufer sogar rund zwölf Jahresnettoeinkommen aufbringen müssen. Für Angebote in Friedrichshain-Kreuzberg werden für den Wohnungskauf knapp neun Jahresnettoeinkommen fällig.
In allen Bezirken Berlins sind gebrauchte Eigentumswohnungen in den vergangenen drei Jahren zum Teil deutlich teurer geworden. Gegenüber dem ersten Quartal 2015 lag die Preissteigerung auf ganz Berlin bezogen bei 12,1 Prozent pro Jahr.
Überdurchschnittliche Preisanstiege
In einigen Bezirken legten die Preise überdurchschnittlich zu: In Lichtenberg verteuerten sich die Wohnungen sogar um 21,5 Prozent pro Jahr.
Auch in Reinickendorf (plus 17,5 Prozent), Marzahn-Hellersdorf (plus 16,9 Prozent), Neukölln (plus 16,5 Prozent) und Tempelhof-Schöneberg (plus 16,2 Prozent) lagen die jährlichen Preissteigerungen weit über dem Durchschnitt.
Moderat stiegen die Preise in Spandau (plus 6,9 Prozent), Mitte (plus 7,4 Prozent) und Friedrichshain-Kreuzberg (plus 8,4 Prozent). Verhältnismäßig günstige Wohnungen können Berliner Käufer noch in Spandau finden.
Seite zwei: Wohnungspreise im ersten Quartal