Die Immobilieninvestment-Plattform Brickvest stellt in ihrem Investoren-Barometer für das Jahresendquartal 2017 eine deutlich höhere Risikoakzeptanz gerade bei deutschen Investoren fest. Gleichzeitig gibt Deutschland die Spitzenposition als Zielmarkt ab.
Wie die im Dezember 2017 durchgeführte Befragungsrunde ergeben habe, werde die Spitzenposition unter den Zielmärkten für Gewerbeimmobilien-Investments wieder von Großbritannien eingenommen, während Deutschland auf den zweiten Platz falle.
Von den insgesamt 3.000 befragten Investoren nannten laut Brickvest 29 Prozent Großbritannien als bevorzugten Investitionsstandort. Deutschland sei nur noch von 23 Prozent genannt worden, gefolgt von den USA (19 Prozent) und Frankreich (18 Prozent).
Der harte Käuferwettbewerb und die Renditeentwicklung an den etablierten Märkten sei außerdem dafür verantwortlich, dass der Anteil anderer Länder die als bevorzugte Zielmärkte genannt wurden mit zehn Prozent einen neuen Rekordwert erreicht habe.
Regierungsbildung schreckt Investoren ab
In der Befragung deutscher Umfrageteilnehmer sei besonders auffällig, dass ihr Interesse am Heimatmarkt im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgehe. So haben nur 41 Prozent der deutschen Investoren Deutschland als bevorzugten Zielmarkt genannt, während es im Vorjahresquartal noch 55 Prozent gewesen seien.
Parallel dazu habe das deutsche Interesse an ausländischen Märkten zugenommen, besonders im Hinblick auf die USA und Großbritannien, die im Vorjahresvergleich um 41 beziehungsweise 32 Prozent häufiger als präferierte Zielmärkte genannt wurden.
Diese Entwicklung könne durch die langwierige Regierungsbildung in Deutschland bedingt sein, die Unsicherheiten bezüglich der künftigen Rahmenbedingungen für Investitionen in Deutschland hervorrufe.
B-Standorte gewinnen Popularität
Deutlich geringer als in früheren Befragungen fiel laut Brickvest auch die Präferenz für A-Standorte aus. Diese werden demnach nur noch von 59 Prozent der Investoren bevorzugt, während die Vorliebe für B-Standorte und regionale Werte mit 41 Prozent den zweithöchsten je gemessenen Wert erreiche.
Die steigende Risikoakzeptanz der Brickvest-Anleger lasse sich aus dem durchschnittlichen Risikoappetit-Index herauslesen. Dieser habe mit 50 Punkten höher als vor einem Jahr (47 Punkte) gelegen.
Eine geringe oder moderate Risikoakzeptanz sei demzufolge um zehn beziehungsweise vier Prozent seltener genannt worden, während der Anteil derer mit hoher Risikoakzeptanz um etwa ein Fünftel auf 27 Prozent angestiegen sei.
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