Wer eine Wohnung oder ein Haus kauft, soll nach dem Willen der Grünen künftig nicht mehr für einen vom Verkäufer engagierten Immobilienmakler bezahlen müssen. Stattdessen will die Bundestagsfraktion der Grünen das Bestellerprinzip ausweiten.
Das Prinzip soll von Vermietungen auf den Immobilienerwerb ausgeweitet werden: Dann kommt in aller Regel diejenige Seite für die Maklergebühren auf, die ein Maklerbüro engagiert – meist der Verkäufer.
In den meisten Bundesländern liege die Maklergebühr bei rund sieben Prozent des Kaufpreises und damit weit über dem europäischen Durchschnitt, schreiben die Grünen in einem Antrag für den Bundestag, den sie am Dienstag veröffentlichten.
„Die Bundesregierung hält weiter an ihrem Makler-Kuschelkurs fest“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. „Maklergebühren müssen von denjenigen gezahlt werden, die eine Immobilie verkaufen, und nicht von den Käufern.“
Auch Provision soll begrenzt werden
Der Sprecher der Fraktion für Baupolitik, Chris Kühn, sagte: „Um Familien den Kauf einer Wohnimmobilie zu erleichtern, brauchen wir dringend mehr Wettbewerb.“
Zudem wollen die Grünen die Provision für Makler bei Wohnimmobilien gesetzlich auf zwei Prozent inklusive Mehrwertsteuer begrenzen.
Bei Mietwohnungen gilt das Bestellerprinzip schon seit Juni 2015, das hatte die große Koalition in der vergangenen Legislaturperiode beschlossen.
In der Regel zahlen nun die Vermieter den Makler, nicht mehr die Mieter. Die Provision auf die Miete umzulegen, ist nicht erlaubt. Zuerst hatte über den Antrag der Grünen die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. (dpa-AFX)
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