Höhere Bauzinsen in 2019

Die Kapitalmarktrenditen treten seit einigen Monaten weitgehend auf der Stelle. Widerstreitende Impulse sorgen für eine Stagnation der Renditeentwicklung – noch – meint Dr. Marco Bargel von der Postbank.

Deutsche favorisieren nach wie vor die eigenen vier Wände, müssen sich nach Meinung der Postbank allerdings sputen, wollen sie noch günstige Bauzinsen mitnehmen.

Zwar sprechen die geldpolitische Trendwende der EZB sowie eine wieder deutlich höhere Inflationsrate eigentlich für steigende Zinsen. Zahlreiche politische Risiken wie ein harter Brexit, ein eskalierender Haushaltsstreit mit Italien und ein drohender US-Handelskrieg führen aber immer wieder zu einer Flucht der Anleger in den Hafen der relativ sicheren Bundesanleihen. Dies stützt in Verbindung mit den immer noch beachtlichen Anleiheankäufen der EZB die Kurse und sorgt für niedrige Renditen.

Geldpolitische Trendwende naht

Die Konditionen für Baufinanzierungen haben sich in den vergangenen Monaten dementsprechend kaum weiter verteuert. Wer den Bau oder Erwerb eines Eigenheims plant oder in eine Immobilie investieren möchte, sollte dennoch erwägen, sich die noch günstigen Zinssätze möglichst bald zu sichern. Die politischen Risiken könnten im kommenden Jahr etwas abebben und die Renditeentwicklung an den Märkten weniger stark beeinflussen. Dagegen dürften die geldpolitische Trendwende im Euroraum und die solide Konjunkturentwicklung wieder stärker in den Fokus der Marktteilnehmer treten und für höhere Zinsen sorgen. Baufinanzierungen könnten sich 2019 in der Folge verteuern.

Autor Dr. Marco Bargel ist Chefvolkswirt bei der Postbank

Foto: Shutterstock

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