Immobilieninvestments 2018: Abkühlung auf hohem Niveau

Im vergangenen Jahr konnte der deutsche Markt für Immobilieninvestments fast überall kräftiges Wachstum verzeichnen. Wie sich die Branche 2018 weiterentwickeln wird, prognostiziert das Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2018 von EY Real Estate.

Wohnimmobilien-Preise
Wohnraum in den Ballungszentren bleibt auch in diesem Jahr knapp, gerade für Normalverdiener und Familien.

Das Transaktionsvolumen des Immobilien-Investmentmarktes (Gewerbe- und Wohnimmobilien) stieg 2017 laut des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY Real Estate um rund 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 72,8 Milliarden Euro.

Für das Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2018 gaben 220 Investoren, die auf dem deutschen Markt aktiv sind, ihre Marktprognosen für das Jahr 2018 abgegeben, darunter Banken, Projektentwickler, Wohnungsgesellschaften und Family Offices.

„Die weiterhin positive Stimmung auf dem deutschen Immobilienmarkt führt zu Gewinnmitnahmen und Portfoliobereinigungen. Das hat das Trans­aktionsvolumen im vergangenen Jahr gestützt,“ sagt Christian Schulz-Wulkow, Leiter des Immobiliensektors bei EY für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Trotz positiver Stimmung und den Chancen am deutschen Markt werden die Stimmen die zur Vorsicht raten zahlreicher. So werde für 2018 mit einem moderat sinkenden Transaktionsvolumen von etwa 70 Milliarden Euro gerechnet, während 67 Prozent der Teilnehmer mit stagnierenden Preisen in den meisten Nutzungsarten rechnen.

Weniger Transaktionen bei Gewerbeimmobilien

Im letzten Jahr sei ein neues Rekordniveau für Transaktionen mit gewerblich genutzten Immobilien erreicht worden – was etwa zwei Drittel der Befragten dazu bringe, mit weniger oder kleinteiligeren Transaktionen im Jahr 2018 zu rechnen.

„Es wird Ausweichreaktionen mit paneuropäischen Anlage­strategien geben“, so Paul von Drygalski, Executive Director bei EY Real Estate und Co-Autor der Studie.

Da der von vielen erwartete Protektionismus noch nicht eingetreten sei, bleibe auch der Gewerbeimmobilienmarkt der USA neben dem europäischen Ausland attraktiv.

Kaum Wohnraum für Mittelschicht

Der Neubau von Wohnungen bleibt gerade in den wohnraumarmen Ballungszentren auch im neuen Jahr eines der wichtigsten Themen für die Branche, so EY Real Estate.

Da dabei jedoch vor allem Geringverdiener und das gehobene Preissegment im Fokus stehen, fallen Normalverdiener und Familien oft durchs Raster. Beispielsweise entstehen in den Ballungszentren vermehrt kleine Wohnungen mit hohen Quadratmeterpreisen.

Gerade in den Innenstädten seien die Kaufpreise als Folge des Wettbewerbs bereits stark angestiegen, außer Reichweite der Mittelschicht. Für 1a-Lagen seien 67 Prozent der Befragten von weiter steigenden Wohnungspreisen überzeugt, bei 1b-Lagen sogar 76 Prozent.

Seite zwei: Berlin und Frankfurt profitieren

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