In zwei Jahren knacken die Kaufpreise laut Immowelt die 4.000-Euro-Marke. Die Strahlkraft der Hauptstadt habe insbesondere in den vergangenen Jahren einen Immobilienboom ausgelöst. Am deutlichsten werde das beim Blick auf die Preise für Wohneigentum von 2010: Damals kostete der Quadratmeter noch 1.570 Euro. Anfang 2020 werde er mehr als 2,5 Mal so teuer sein.
Anders dagegen sieht es laut Immowelt im Ruhrgebiet aus: Dort gebe es Immobilien noch zu vergleichsweise günstigen Preisen. Dies werde sich so schnell nicht ändern: Sowohl in Essen als auch in Dortmund würden sich die Preise für Wohneigentum nur unwesentlich verteuern. Aktuell kosten Eigentumswohnungen in Dortmund 1.340 Euro pro Quadratmeter und in Essen 1.370 Euro. Bis Anfang 2020 seien Steigerungen von gerade einmal 80 beziehungsweise 90 Euro zu erwarten.
Szenario steigende Zinsen: Preissteigerungen verlangsamen sich
Alle genannten Ergebnisse der Kaufpreis-Prognose beruhen laut Immowelt darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bis 2020 den Leitzins bei null Prozent belässt und das aktuelle Zinsniveau für Wohnbaukredite bei durchschnittlich 1,68 Prozent bleibe.
Sollte die EZB allerdings den Leitzins anheben, so hätte dies laut Immowelt Auswirkungen auf die Preisentwicklung. Eine Anhebung auf 0,5 Prozent hätte laut Immowelt zur Folge, dass Käufer einen Immobilienkredit für fünf bis zehn Jahre zu einem Zinssatz von rund zwei Prozent finanzieren.
Trete ein solches Szenario bis 2020 ein, verlangsame sich die Preissteigerung. In München würde dies etwa dazu führen, dass Wohneigentum um 22 Prozent teurer werde, statt um 28 Prozent bei gleichbleibenden Zinsen.
Eine ähnliche Entwicklung gebe es in allen anderen untersuchten Städten. In Berlin würde die Steigerung beispielsweise bei 18 statt 24 Prozent liegen, in Nürnberg bei 20 statt 26 Prozent und in Stuttgart bei 18 statt 24 Prozent. In Essen und Dortmund hätten höhere Zinsen dagegen nahezu keinen Einfluss auf die Preise. (bk)
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