LEG Immobilien AG bleibt trotz Ergebnisrückgang zuversichtlich für 2018

Beim Immobilienkonzern LEG haben zum Jahresbeginn höhere Instandhaltungskosten auf die Bilanz gedrückt. Auch konnte das Unternehmen die Mieten noch nicht so stark anheben wie für das Gesamtjahr geplant. Die Wachstumziele für 2018 würden jedoch erreicht werden, so die Gesellschaft.

LEG rechnet für 2018 mit rund drei Prozent höheren Mieteinnahmen als im Vorjahr.

„Wir sind mit dem ersten Quartal zufrieden“, sagte Unternehmenschef Thomas Hegel am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen in Düsseldorf. Insgesamt liege LEG auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen. Hegel kündigte an, die Aktionäre zukünftig stärker am Gewinn zu beteiligen.

An der Börse verlor die Aktie im Vormittagshandel rund 2,7 Prozent und gehörte damit zu den größten Verlierern im M-Dax. Ausschlaggebend war dabei laut Beobachtern ein gestrichenes Kaufvotum der Deutschen Bank. Analyst Markus Scheufler sieht kaum noch weiteres Kurspotenzial für die Aktie.

Operativer Gewinn leicht zurückgegangen

Im ersten Quartal ging bei LEG der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO I) trotz höherer Mieteinnahmen im Jahresvergleich leicht um eine Million auf 74,2 Millionen Euro zurück. Im laufenden Jahr will der Vorstand den FFO I unverändert auf 315 bis 323 Millionen Euro nach oben treiben. Für 2019 hat er eine weitere Steigerung auf 338 bis 344 Millionen Euro ins Auge gefasst.

LEG profitiert wie andere Immobilienkonzerne auch vom Wohnungsboom in Deutschland. Bei den Düsseldorfern stiegen die Kaltmieten im ersten Quartal auf vergleichbarer Fläche um 2,3 Prozent auf 5,49 Euro pro Quadratmeter. Im Jahresverlauf rechnet LEG im Schnitt mit drei Prozent höheren Mieten als 2017.

Allerdings kann das Unternehmen nach eigenen Angaben für gut ein Viertel seiner Wohnungen wegen einer Mietpreisbindung nicht viel mehr verlangen. Insgesamt baute LEG zum Jahresstart seinen Immobilienbestand um 2,5 Prozent auf rund 130.200 Mietwohnungen aus. Der Leerstand blieb gering.

Nettogewinn deutlich gestiegen

Der Nettogewinn nahm auf 78,2 Millionen Euro zu. Das war mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei machten sich vor allem geringere Finanzierungskosten bemerkbar. Für das zweite Quartal kündigte LEG zudem eine Aufwertung seiner Immobilien in Höhe von 370 bis 390 Millionen Euro an.

Der Immobilienkonzern habe zwar gestiegene Instandhaltungskosten und einen Rückgang bei der wichtigen operativen Branchenkennziffer FFO verzeichnet, aber die FFO-Ziele für 2018 und 2019 bekräftigt, schrieb Analyst Andre Remke von der Baader Bank. Für Analyst Neil Green von der US-Bank JPMorgan hat LEG zwar beim FFO die Erwartungen knapp verfehlt, doch der bestätigte FFO-Ausblick und die angehobene Ausschüttungsquote ermutigten. Das Highlight war für Analyst Scheufler von der Deutschen Bank der Bewertungsausblick für das zweite Quartal.

Eigene Wohnungsbauprojekte geplant

LEG hatte bereits früher angekündigt, wie Konkurrent Vonovia auf eigenen Grundstücken neue Wohnungen zu errichten. So will das Unternehmen von der starken Nachfrage nach Wohnraum in den Großstädten profitieren. Gleichzeitig stecken Immobilienkonzerne immer mehr Geld in die Modernisierung ihrer Wohnungen, woraufhin sie in der Regel höhere Mieten verlangen.

Erst jüngst kritisierte der Mieterbund, dass große Vermieter in Deutschland sich mit Modernisierungsumlagen eine goldene Nase verdienten. Für viele Mieter seien die Mieterhöhungen nicht tragbar, sie würden aus ihren Wohnungen verdrängt oder abhängig von Sozialleistungen, hieß es.

Vermieter können Modernisierungskosten mit elf Prozent auf die Monatsmiete umlegen – unabhängig von der Gesamthöhe der Kosten. Union und SPD haben vereinbart, die Umlage auf acht Prozent zu senken und den Mietaufschlag auf drei Euro je Quadratmeter zu begrenzen. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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