Wohnungssuchende haben 2017 vielerorts wieder deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen als ein Jahr zuvor. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Bonn hervor.
In Inseraten wurde der Quadratmeter 2017 im bundesweiten Durchschnitt für 7,99 Euro kalt angeboten und damit 4,5 Prozent teurer als 2016, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung am Donnerstag in Bonn mitteilte. Im Vorjahr hatte das Plus bei 4,9 Prozent gelegen.
Es gibt je nach Ort große Unterschiede; in Großstädten steigen die Mieten wegen wachsender Einwohnerzahlen schneller als auf dem Land.
Vermieter in München verlangen bei Neuverträgen durchschnittlich 16,65 Euro, in Frankfurt 13,09 Euro und in Stuttgart 12,62 Euro je Quadratmeter. In den Landkreisen Wunsiedel, Vogtlandkreis, Holzminden und Lüchow-Dannenberg liegen die Angebote dagegen bei weniger als 4,50 Euro.
Wohnungsbau könnte Mietpreise dämpfen
Im bundesweiten Schnitt stiegen die Angebotsmieten damit wieder deutlich stärker als die Verbraucherpreise insgesamt, die um 1,8 Prozent zulegten.
„Eine deutliche Ausweitung des Wohnungsbaus könnte sich dämpfend auf die Mietendynamik auswirken“, sagte Institutsexperte Matthias Waltersbacher. Der boomende Wohnungsbau in den Großstädten reiche noch nicht aus.
Das Institut hat Inserate für nicht-möblierte Wohnungen zwischen 40 und 130 Quadratmetern ausgewertet und vergleicht auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte. Die zum Teil deutlich niedrigeren Mieten aus bestehenden Verträgen wurden nicht untersucht. (dpa-AFX)
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