Sieben von zehn förderfähigen Personen ohne Riester-Vertrag wurden bisher noch nicht zur privaten Altersvorsorge beraten. Die Hälfte davon könnte sich aber grundsätzlich einen Vertragsabschluss vorstellen, ergab eine Online-Umfrage der LBS in Nordrhein-Westfalen.
„Niemand hat Lust, sich freiwillig mit diesem sperrigen Thema zu beschäftigen. Hier müssen wir als Anbieter weiter motivieren“, sagt LBS-Chef Jörg Münning. Aber auch die teilweise massive Verunsicherung der Verbraucher zum Thema Riester müsse aufhören, so seine Forderung.
Wichtiges Bestätigungssignal der Politik
Negative Berichterstattung war der am zweithäufigsten genannte Grund (25 Prozent), bisher noch nicht zu „riestern“, am häufigsten wurde das mit anderweitiger Vorsorge begründet (36 Prozent). „Einzelne Anbieter und Produkte kann man sachlich kritisieren, aber das ganze System darf nicht ständig öffentlich in Frage gestellt werden“, mahnte Münning. Insbesondere, nachdem die Politik mit der Erhöhung der Förderbeträge gerade erst ein wichtiges Bestätigungssignal gegeben habe.
Immerhin 16 Prozent der Befragten finden Riester noch immer zu kompliziert. Hier sieht die LBS für die Eigenheim-Rente („Wohn-Riester“) Ansatzpunkte vor allem beim Wohnförderkonto. Münning: „Eine Absenkung der zweiprozentigen Verzinsung würde die Gerechtigkeit unter den Vorsorgeprodukten wieder herstellen, eine Abschaffung sogar zu einer erheblichen Vereinfachung und Kostensenkung führen.“
Neun von zehn Kunden besparen Riester-Verträge
Das Argument mancher Gegner, Riester-Verträge würden vielfach ruhen, lässt Münning für die Eigenheim-Rente nicht gelten: „Neun von zehn unserer Kunden besparen ihren Wohn-Riester-Vertrag, weil sie das Ziel der eigenen vier Wände und die ersparte Miete fest vor Augen haben.“ An der Online-Umfrage „Riester“ der LBS West beteiligten sich 1.363 Bürger, davon 50 Prozent im Alter von 18 bis 29 Jahren. (fm)
Foto: LBS West