Pragmatismus statt Protz: Die Wohnträume der Deutschen sind eher konservativ und auf Gemütlichkeit ausgerichtet. Das geht aus der aktuellen Wohntraumstudie des Baufinanzierungs-Vermittlers Interhyp hervor.
Für die Erhebung hat Interhyp nicht nur 2.100 Deutsche repräsentativ befragt, sondern im Vorfeld erstmals auch qualitativ-psychologische Tiefeninterviews durchgeführt.
„Die zweistufige Untersuchung zeigt, dass die Immobilie trotz gestiegener Kaufpreise und Wertzuwächse für die Mehrheit kein Renditeobjekt ist“, so Mirjam Mohr, Vorstandsmitglied der Interhyp AG zur Präsentation der Studienergebnisse in München.
Vielmehr sei besonders im qualitativen Teil der Studie der große emotionale Bezug der Deutschen zum Zuhause deutlich geworden, der quantitativ bestätigt wurde.
Realismus statt Luxusphantasien
Es habe sich gezeigt, wie solide und unaufgeregt die Wohnträume der Deutschen seien. „Das Thema Wohnen beschäftigt die Menschen. Gleichzeitig hat sich offenbart, wie nüchtern und sachlich die Träume ausfallen. die Menschen haben stets im Hinterkopf, was für sie selbst realistisch ist“, erläutert Mohr.
Anstelle von Luxusphantasien solle der Wohntraum hell, praktisch, ordentlich und bodenständig sein, das das Zuhause für die Befragten ein wichtiger Rückzugsort sei, an dem Kraft getankt und die Privatsphäre genossen werden könne.
Gleichzeitig ist es Interhyp zufolge ein sozialer Ort, der die Menschen mit Freunden und Familie verbindet. Daher seien Lage und Umgebung so wichtig – nicht nur für die Immobilienwertermittlung der Banken, sondern auch bei der individuellen Bewertung.
Wie die Deutschen wohnen
Laut der Studie sind die Bundesbürger sehr zufrieden mit ihrer Wohnsituation. So leben 63 Prozent in einem Mehrfamilienhaus auf durchschnittlich 106 Quatratmetern und vier Zimmern. In kleinen oder großen Städten leben 60 Prozent, auf dem Land 25 Prozent, im Umland einer Stadt 15 Prozent.
„Weil es für die Mehrheit eben nicht das Luxuspenthouse sein soll, sondern ein realistisches Zuhause, fühlen sich die Menschen wohl“, kommentiert Mohr.
Ein interessanter Zusammenhang sei zwischen Wohneigentum und Wohnglück festzustellen. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) hätten demnach gern eine eigene Immobilie. Trotz hohen Immobilienpreisen wollen die Deutschen nicht mehr mieten.
Seite zwei: Wohneigentum macht glücklich