Die Bereitschaft, für den Kauf von Wohneigentum Geld anzusparen ist aktuell auf einem neuen Tiefpunkt angekommen. Stattdessen setzen die Deutschen wieder mehr auf Konsum. Das geht aus der Frühjahrsumfrage 2018 des Marktforschungsinstituts Kantar TNS hervor.
Im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen befragte Kantar TNS schon zum 62. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.
Demzufolge geben derzeit nur noch 37 Prozent aller Bundesbürger an, für „Wohneigentum“ zu sparen – immerhin vier Prozent weniger als noch im Herbst 2017. Damit sei ein neuer Tiefpunkt in der schon über 20-jährigen Umfragereihe erreicht.
Im selben Zeitraum habe das Sparmotiv „Konsum/Langfristige Anschaffungen“ einen Anstieg um neun Prozentpunkte verzeichnen können und bekleide jetzt wieder den ersten Platz im Ranking. Mit unveränderten 51 Prozent folge das Motiv „Altersvorsorge“ auf Platz zwei.
Auf den weiteren Plätzen komme die „Kapitalanlage“ durch ein Plus von zwei Prozentpunkten auf insgesamt 26 Prozent, während der „Notgroschen“ erneut 5 Prozent erreiche und die „Ausbildung der Kinder“ nur noch von zwei Prozent der Befragten genannt werde – ein Prozentpunkt weniger als im Herbst.
Deutsche haben zu wenig Eigenkapital
Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder, sieht den Rückgang beim Sparmotiv „Wohneigentum“ als äußerst besorgniserregende Entwicklung: „Ausreichend bezahlbarer Wohnraum ist eines der drängendsten sozialen Probleme.“
So werden ihm zufolge mehr Eigenheime benötigt um dieses Problem zu lösen, weil dadurch kleinere und preiswertere Wohnungen im Bestand frei werden. Das größte Hindernis sei jedoch ein Mangel an Eigenkapital.
„Ohne zweckgerichtetes Vorsparen bleibt für Normalverdiener der Traum ein Traum“, so Zehnder. Daher sei es umso wichtiger, dass die große Koalition die verabrede Förderung der langfristigen Sparinitiative jetzt gemeinsam mit dem Baukindergeld auf den Weg bringe. (bm)
Foto: Shutterstock
Mehr Beiträge zum Thema Wohnimmobilien:
„Geringeres Preiswachstum, aber keine harte Korrektur“