Die offenen Immobilien-Publikumsfonds konnten im vergangenen Jahr rund 5,5 Milliarden Euro an neuen Anlegergeldern einsammeln. Dazu haben nach Aussage der Kapitalverwaltungsgesellschaft IntReal auch neue Fonds beigetragen. Weitere neue Produkte seien zu erwarten. Auch Spezial-AIFs verzeichneten einen Boom.
Die Fondsbranche blickt auf ein sehr gutes Jahr 2017 zurück, wie die vor Kurzem veröffentlichten Statistiken des Fondsverbands BVI und der Bundesbank zeigen, so IntReal. Dies betrifft sowohl die offenen Immobilien-Publikums-AIFs als auch die offenen Spezial-AIFs.
Die Nettomittelzuflüsse des Publikumssegments lagen laut BVI bei 5,5 Milliarden Euro und damit noch einmal deutlich höher (rund 30 Prozent) als im Vorjahr (2016: 4,2 Milliarden Euro).
Zum Jahresende 2017 haben die offenen Immobilien-Publikumsfonds damit fast wieder das Niveau erreicht, das sie bereits vor der großen Fondskrise hatten, so IntReal. Ihren bisherigen Höchststand erreichte die Branche laut Bundesbank im April 2010 mit einem Fondsvermögen von 91,0 Milliarden Euro.
In den folgenden fünf Jahren schrumpfte die Branche bis auf 77,9 Milliarden Euro zusammen (Stand: Januar 2015). Seitdem gehe es allerdings wieder steil bergauf. Innerhalb von rund drei Jahren sei das Nettofondsvermögen wieder auf rund 88 Milliarden Euro gestiegen (Stand: Ende 12.2017).
Neue Produkte in Planung
Michael Schneider, Geschäftsführer der IntReal, kommentiert: „Die Entwicklung der offenen Immobilien-Publikums-AIFs ist insgesamt sehr erfreulich. Das Wachstum resultiert nicht nur aus den Bestandsfonds der etablierten großen Anbieter, sondern auch aus neuen Produkten wie beispielsweise aus den durch IntReal als Service-KVG administrierten Fonds der Industria ,Fokus Wohnen Deutschland‘ oder der Swiss Life KVG ,Working + Living‘. Ich erwarte im neuen Jahr weitere Produktinitiativen bei den Publikumsfonds. Wir nehmen am Markt verstärkt Bestrebungen in diese Richtung wahr.“ Die neuen Fonds ständen allerdings vor der Herausforderung, in der aktuellen Hochpreisphase auch geeignete Objekte zu finden.
Die Entwicklung zeige, dass das Vertrauen privater Anleger in offene Immobilienfonds endgültig zurückgekehrt ist. „Die Produktgattung erfüllt die Bedürfnisse vieler Retail-Anleger in Bezug auf Immobilieninvestments: Die Fonds bieten eine sehr stabile Wertentwicklung und laufende Ausschüttungen und das schon bei kleinen Anlagesummen“, so Schneider. „Gleichzeitig wurden einige strukturelle Mängel – wie beispielsweise die Vermischung von institutionellen und privaten Geldern – behoben und so für die Zielkunden Regelungen geschaffen, die zum Beispiel auch flexible und überschaubare, maximale Haltefristen von einem beziehungsweise zwei Jahren ermöglichen.“
Rund 9,8 Milliarden Euro frische Mittel für die offenen Spezial-AIF
Bei den Fonds für institutionelle Investoren, den offenen Spezial-AIF, waren die Nettomittelzuflüsse in 2017 noch deutlich höher. Insgesamt flossen dieser Fondsgattung rund 9,8 Milliarden Euro zu. Das Nettovermögen der Branche wuchs von 64,5 Milliarden Euro Ende 2016 auf rund 77,4 Milliarden Euro.
Bei den geschlossenen Spezial-AIF stieg das Nettovermögen laut BVI auf rund 1,8 Milliarden Euro, die Nettozuflüsse lagen bei rund 700 Millionen Euro. Die tatsächlichen Zahlen dürften laut IntReal bei den geschlossenen Spezial-AIF allerdings deutlich höher liegen, da in diesem Segment nicht alle Anbieter Daten an die BVI-Investmentstatistik melden.
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