Je mehr die Digitalisierung uns Baufi-Vermittlern Routinearbeiten erspart, desto mehr können wir uns um Kunden kümmern, oder? Nun, die Realität hat häufig andere Pläne.
Gastbeitrag von Joachim Leuther, BS Baugeld Spezialisten
Prozesse werden an der einen Stelle vereinfacht, während an einer anderen Position der Arbeitsaufwand steigt. Wenn man zum Beispiel nicht mehr mühsam Unterlagen scannen muss und sich über gewonnene Zeit freut, stellt man vielleicht fest, dass mehr Einsatz erbracht werden muss um Kunden zum Abschluss zu bringen.
Diese Bewegungen von Zeitgewinn und -verlust kommen schleichend. Neue Prozesse – auch die, die später Zeit sparen – wollen erst einmal verstanden und in den Alltag eingebaut werden. Den Zeitgewinn spürt man oft nur, wenn man ihn misst.
Wer stehen bleibt wird überholt
Wer Zeitpuffer für sich entdeckt geht entweder öfter ins Freibad oder investiert in mehr Vertrieb. Letzteres möglicherweise deshalb, weil Prozesseffizienzen über kurz oder lang jedem zur Verfügung stehen – also auch dem Wettbewerb.
Interessanterweise sperren sich nicht wenige im Vertrieb gegen Veränderungen. „Et hätt noch immer jot jejange“ ist eine schön-rheinische Phrase zur Selbstvergewisserung persönlicher Souveränität. Leider respektieren weder Fortschritt noch Wettbewerb Laissez-faire.
Wer an bestehenden Handlungen festhält, weil sie dem Arbeitsleben einen Sinn verleihen, wird am langen Ende ausgehöhlt. Soweit so banal. Was aber bedeutet „langes Ende“?
Seite zwei: Blick in die Zukunft