Wohnungsmärkte: Niedrigstes Wachstum bei Miet- und Kaufpreisen seit 2009/2010

Der deutsche Wohnungsmarkt verzeichnet nach Aussage von Jones Lang LaSalle das niedrigste Wachstum bei den Miet- und Kaufpreisen seit 2009/2010. Allerdings seien die Entwicklungen in diesen beiden Bereichen nicht eins zu eins vergleichbar.

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In den Metropolen übersteigt die Nachfrage nach Wohnungen das Angebot.

Das Wachstum der Angebotsmieten hat sich nach Angaben von Jones Lang LaSalle (JLL) im zweiten Halbjahr 2017 in fünf der acht von JLL untersuchten Metropolen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart) beruhigt. Zu diesen Ergebnissen kommen die Residential City Profiles von JLL, die am 20. Februar veröffentlicht werden.

Nach einem Anstieg von sechs Prozent im Vorjahr betrage das gemittelte Plus auf Jahressicht knapp zwei Prozent. Die Spanne reiche dabei von einem Prozent in Hamburg bis 9,1 Prozent in Berlin. Seit der ersten Analyse im Jahr 2004 ergebe sich über alle Städte eine hinweg eine mittlere, jährliche Wachstumsrate von drei Prozent. Insgesamt hätten sich die Mieten seit dem Jahr 2004 um 50 Prozent erhöht.

Ebenfalls leicht abgeschwächt hat sich laut JLL das Wachstum angebotener Kaufpreise bei Eigentumswohnungen. Gemittelt sei auf Jahressicht ein Plus von fünf Prozent zu notieren.

Berlin mit höchstem Mietzuwachs, aber schwächer als im ersten Halbjahr 2017

Berlin bleibt laut JLL zwar bei den angebotenen Mietpreisen auf Jahressicht mit einem Plus von 9,1 Prozent die Stadt mit dem höchsten Preisschub (Veränderung zweites Halbjahr 2016 zu zweiten Halbjahr 2017), erfahre aber eine deutliche Abschwächung der Zuwachsrate. Die Angebotsmiete für Wohnungen liege im Mittel bei 11,10 Euro pro Quadratmeter und Monat. Seit 2004 hätten sich die Mieten in der Hauptstadt damit fast verdoppelt.

In Leipzig wuchsen die Mieten um 7,5 Prozent auf 6,85 Euro pro Quadratmeter und liegen damit 39,8 Prozent über den angebotenen Mieten in 2004. Deutlich niedriger bewegten sich die Mietpreiszuwächse laut JLL in den übrigen Städten.

Wachstumsrate in München halbiert

In München wurde eine Abschwächung der Wachstumsrate auf fünf Prozent verbucht (Vorjahresplus: zehn Prozent). Mit 18,45 Euro pro Quadratmeter bleibe die Isarstadt jedoch unangefochten die Stadt mit den höchsten Angebotsmieten. Seit 2004 legte das Niveau um 65,6 Prozent zu.

Allerdings sei im Vergleich der beiden Halbjahre 2017 ein leichter Rückgang der Mietpreise zu beobachten. Der Spitzenwert hatte laut JLL sechs Monate zuvor noch bei 18,70 Euro pro Quadratmeter gelegen.

„Diese Entwicklung im Mietmarkt geht allein auf das obere Segment zurück. Dort waren die Mieten stadtweit um drei Prozent gesunken. Die Mietpreise in der unteren Markthälfte verteuerten sich hingegen weiter. Das zeigt, dass auch in München die Knappheit am Mietwohnungsmarkt keinesfalls vorbei ist. Allerdings ist die Zahlungsbereitschaft im oberen Segment vorerst ausgereizt“, so Sebastian Grimm, Team Leader Residential Valuation Advisory JLL Frankfurt.

Einen Rückgang musste auch Köln hinnehmen: Lagen die Angebotsmieten im ersten Halbjahr 2017 noch bei 11,50 Euro pro Quadratmeter, so wurden in den zweiten sechs Monaten 11,20 Euro registriert.

Seite 2: Geringster Mietanstieg in Hamburg

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