Ein wichtiges Vorhaben zur Stärkung des Wohneigentumsbildung hat die Große Koalition bereits umgesetzt: das Baukindergeld. Andere Punkte aus dem Koalitionsvertrag sind jedoch noch offen, so etwa der Grunderwerbsteuer-Freibetrag.
In Kooperation mit dem Immobilienforschungsinstitut empirica ist LBS Research der Frage nachgegangen, wie sich ein Freibetrag bei gegebenen Steuersätzen und den jeweiligen Immobilienpreisniveaus in den Regionen auswirken würde.
Das Ergebnis: Bereits bei einem relativ niedrigen Freibetrag von 100.000 Euro würde sich das Potenzial an jungen Ersterwerberhaushalten rechnerisch um gut 18.000 auf 309.000 Haushalte (plus sechs Prozent) erhöhen.
Regional würde sich ein Freibetrag – ähnlich dem Baukindergeld – jedoch sehr unterschiedlich auswirken. Wie LBS Research mitteilt, haben die Wissenschaftler für die Modellrechnung zunächst das „natürliche“ Ersterwerberpotenzial ermittelt.
Über 18.000 neue Ersterwerber
Dazu zählen sie definitionsgemäß Mieterhaushalte im Alter zwischen 30 und 44 Jahren, die sowohl über ausreichend Eigenkapital als auch über ausreichend Einkommen verfügen, um sich eine ortsübliche Immobilie leisten zu können.
Diese Voraussetzungen erfüllen aktuell 291.000 Haushalte in der Bundesrepublik. Werde unterstellt, dass ein Betrag von 100.000 Euro von der Grunderwerbsteuer befreit sei, resultierten daraus zusätzlich 18.400 Haushalte, die durch den dann niedrigeren Eigenkapitalbedarf in der Lage wären, ein Haus oder eine Wohnung zu erwerben.
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