In den meisten deutschen Großstädten beruhigt sich der Mietmarkt. Was eine aktuelle Analyse der Angebotsmieten in allen 80 deutschen Großstädten durch immowelt.de zeigt.
Das Ende der Mietpreisspirale in Deutschland scheint erreicht. In 7 Großstädten sind die Angebotsmieten zurückgegangen, in 10 weiteren Städten blieb der Wert konstant. Ein lediglich moderater Zuwachs von bis zu 3 Prozent lag in 41 Städten vor – das entspricht jeder 2. deutschen Großstadt. Inzwischen leben 73 Prozent der deutschen Großstadtbevölkerung in einer Stadt, in der sich der Wohnungsmarkt entspannt. Das ist das Ergebnis einer Analyse von immowelt.de, in der die Angebotsmieten für Wohnungen zwischen 40 und 120 Quadratmetern in allen 80 deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern untersucht wurden.
„Nach einem Jahrzehnt, in dem die Mietpreise in deutschen Großstädten rapide angestiegen sind, zeichnet sich eine Stabilisierung des Mietmarktes ab“, sagt Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO der Immowelt. „In drei Viertel der deutschen Großstädte beruhigt sich der Mietmarkt. Weiterhin wird es aber trotzdem vorerst schwer bleiben, eine Mietwohnung im günstigen Segment zu finden.“
Größere Steigerungen nur noch in 22 Städten
Das Preisniveau scheint vielerorts ausgereizt, sodass die abgerufenen Mieten zunehmend stagnieren. In 58 der 80 deutschen Großstädte hat sich der Mietmarkt beruhigt. In 22 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern stieg der mittlere Quadratmeterpreis im Vergleich zum Vorjahr noch um 4 oder mehr Prozent an. 2018 waren mit 52 Städten noch mehr als die Hälfte der Großstädte hierzulande von einem Wachstum von 4 oder mehr Prozent gegenüber 2017 betroffen.
Diese beginnende Trendwende am Wohnungsmarkt lässt sich nicht regional eingrenzen. Ein Rückgang der Angebotsmieten trifft in Freiburg im Breisgau (-2 Prozent) ebenso zu wie in Darmstadt (-4 Prozent) oder in Rostock (-10 Prozent). Ansonsten fallen aber vor allem kleinere Städte zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern in diese Kategorie. Im Feld der Städte mit einem konstanten Quadratmeterpreis im Vergleich zum Vorjahr finden sich aber bereits 7 von 10 Städten jenseits der Marke von 200.000 Einwohnern: Unter anderem in Lübeck, Karlsruhe und Bremen sind die Mieten nicht gestiegen. In die weitaus größte Gruppe fallen Städte mit moderaten Zuwächsen von maximal 3 Prozent. Dazu zählen die Metropolen Berlin (+3 Prozent) und Hamburg (+1 Prozent) ebenso wie bedeutende Regionalzentren wie Frankfurt am Main, Dortmund (je +3 Prozent) und Hannover (+1 Prozent).
Noch hat der Trend aber nicht alle Städte erreicht: In Stuttgart (+7 Prozent), München (+5 Prozent) und Köln (+4 Prozent), steigen die Mieten vorerst weiter. Den größten Zuwachs gab es in Potsdam (+13 Prozent). Dieser dürfte sich vor allem durch die Nähe zu Berlin erklären: Die zuletzt stark gestiegenen Preise in der Hauptstadt sorgen dafür, dass sich Suchende auch vermehrt im angrenzenden Potsdam umschauen.
Immer größere Bevölkerungsschichten von Abschwächung betroffen
Die Abschwächung des Mietenwachstums trifft immer größere Bevölkerungsschichten. 13 Prozent der Großstadtbevölkerung lebt in einer der Städte, wo die Mieten zurückgingen oder konstant blieben. Rechnet man die Städte hinzu, in denen nur ein moderates Wachstum vorlag, kommt man hingegen auf 73 Prozent der Städter, für die sich eine Entspannung des Wohnungsmarktes abzeichnet. Im Jahr zuvor traf dies nur auf 27 Prozent der Großstadteinwohner zu.
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