Postbank Research: Goldpreis bleibt vorerst auf Rekordkurs

Die Volkswirte der Deutschen Postbank erwarten, dass die Goldpreis-Rally anhält und das jüngste Allzeithoch in den nächsten drei Monaten noch mal deutlich überschritten wird. Auf längere Sicht rechnen sie jedoch mit einer Seitwärtsbewegung.

goldbarren

Seitdem der Goldpreis am Dienstag letzter Woche erstmals seit Juni 2010 einen neuen Höchststand erreicht hat, jagt er von Rekord zu Rekord. Zuletzt notierte der Kurs für eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls bei 1.291 US-Dollar.

Die Ökonomen der Postbank glauben, dass der Trend vorerst anhält. Auf Sicht von drei Monaten halten sie einen Preis von 1.350 US-Dollar für realistisch. Längerfristig rechnen die Volkswirte jedoch mit einer leichten Abwärtskorrektur. Sie gehen davon aus, dass der Preis in den nächsten zwölf Monaten auf 1.200 US-Dollar zurückgeht.

Noch immer gelte Gold bei vielen Anlegern als sicherer Hafen in Zeiten der Ungewissheit, schreiben die Postbank-Analysten. Chefvolkswirt Dr. Marco Bargel: „Zuerst haben die Bankenkrise und die inzwischen überstandene Rezession den Goldpreis nach oben getrieben, dann hat das explodierende griechische Haushaltsdefizit und die davon ausgehende EWU-Verschuldungskrise die Unsicherheit an den Finanzmärkten erhöht.“

Weil gleichzeitig auch die Zinsen extrem niedrig waren, hätten viele Anleger ihr Glück mit Gold versucht. Ihre Rechnung sei bislang aufgegangen, sagt Bargel.

Gold wird häufig auch als Inflationsschutz angesehen. Die extrem expansive Geldpolitik infolge der Finanzmarktkrise hat zwischenzeitlich die Furcht vor einer längerfristig inflationären Entwicklung geschürt. Dies wiederum dürfte Gold auch in seiner traditionellen Funktion als Wertaufbewahrungsmittel Zulauf beschert haben.

Seite 2: Inflationsangst unbegründet

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