Fidelity-Studie: Regulierung stärkt Transparenz

Demnach bleibt noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, auch wenn sich die deutschen Anleger laut Studie generell durchaus selbstbewusst zeigen: Zum Beispiel sind 69 Prozent der Befragten der Meinung die Risiken, die mit dem Kauf eines durch ihren Finanzberater empfohlenen Anlageprodukts verbunden sind, in der Regel zu überblicken. Und immerhin 66 Prozent ist der eigenen Aussage zufolge klar, wie ihre Finanzanlage Gewinne für sie erwirtschaftet.

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Konkret gefragt nach dem zuletzt erworbenen Finanzprodukt offenbaren die deutschen Anleger erhebliche Unsicherheiten. Hier geben gerade einmal 26 Prozent der Befragten an, eine konkrete Vorstellung von der zu erwartenden Rendite zu haben. Nur 27 Prozent können mit Sicherheit sagen, worin das erworbene Finanzprodukt überhaupt investiert, und gerade einmal ein gutes Viertel der Anleger (28 Prozent) trauen sich zu, die Risikoklasse des Produkts richtig einschätzen zu können.

Größere Gebührentransparenz gefordert

Weitere wesentliche Ergebnisse: Kunden wünschen sich auch mehr Transparenz über die Vergütung ihres Finanzvermittlers. 72 Prozent der Befragten würden gerne mehr Informationen zu den Gebühren erhalten, die bei der Geldanlage anfallen – 41 Prozent haben dabei sogar erheblichen Informationsbedarf. Und satte 31 Prozent sind der Meinung, eine bessere Beratungsleistung für ihre Gebühren erwarten zu dürfen.

Wrede: „Das Gesetz zur Novellierung des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagenrechts eröffnet die Chance, den Ruf des Finanzsektors wieder zu verbessern. Der künftig erforderlichen Offenlegung der Beraterprovision kommt dabei eine wesentliche Rolle zu. Sie greift den Wunsch vieler Anleger nach Transparenz über die Interessen ihres Finanzberaters auf. Ähnliches sieht der von der Europäische Kommission gerade vorlegte MiFID II-Entwurf für Anlageprodukte in ganz Europa vor.“

Die vorgesehene Überarbeitung der EU-Finanzmarktrichtlinie (Markets in Financial Instruments Directive – MiFID) führt in Wredes Augen zu transparenteren Finanzmärkten und erhöht den Anlegerschutz in Europa: „Insgesamt müssen wir uns jedoch darüber klar sein, dass solche Vorschriften nur Bausteine auf dem Weg zu einer qualifizierteren unabhängigen Finanzberatung sein können, die Anlegern eine eigenverantwortliche Anlageentscheidung ermöglicht und ihren Forderungen nach mehr Einfachheit, Transparenz und Verständlichkeit entspricht. Die Finanzbranche muss auch selbst um das Vertrauen der Anleger werben. Wir werden uns daher auch in Zukunft für diese Aspekte stark machen.“ (mr)

Foto: Fidelity Worldwide Investment

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