Dabei lässt es Alexander Baskov, der den Siegerfonds „Euro High Yield“ aus dem Hause der Schweizer Vermögensverwaltung Pictet seit Anfang 2006 gemeinsam mit Prashant Agarwal managt, beim Risiko noch vergleichsweise ruhig angehen.
Der Fonds investiert in Euro-Emissionen der Rating-Klassen BBB bis CCC. Das Portfolio umfasst derzeit 153 Positionen. Die Duration beträgt aktuell etwa 3,5 Jahre. Beim Investment-Prozess werden Bottom-up- und Top-Down-Ansätze kombiniert.
Kreditzyklus ausgenutzt
Fondsmanager Baskov bezeichnet die intensive fundamentale Analyse, mit der Ausfallrisiken begrenzt werden, als Haupt-Performancetreiber. Ein weiterer wichtiger Faktor: Bei der Titelauswahl achte man neben den Kreditrisiken genau auf Gefahren, die sich aus der Ausgestaltung der Anleihebedingungen ergeben können. Dort ist geregelt, inwieweit Investoren im Falle eines Zahlungsausfalls geschützt sind.
„Wir glauben außerdem, dass High Yield eine zyklische Assetklasse ist“, erklärt Baskov. Neben den fundamentalen Aspekten versuche man deshalb durch Makro-Analyse, das Portfolio mit dem allgemeinen Kreditzyklus abzustimmen.
So habe man 2010 darauf vertraut, dass Hochzinsanleihen vom Übergang der Weltwirtschaft von der Erholungs- in die Wachstumsphase profitieren würden. Die Rechnung, das Risiko vor diesem Hintergrund etwas zu erhöhen, scheint aufgegangen. Das Pictet-Management-Duo hatte den Finanzsektor leicht übergewichtet und setzte generell auf Titel mit niedrigeren Bewertungen sowie zyklische Sektoren wie Grundstoffe, Konsumgüter, Kabel und Medien.
Als weitere Ursache der Outperformance führt Baskov an, einen Bogen um nachrangige Schuldverschreibungen von Banken aus der europäischen Peripherie gemacht zu haben. Stattdessen waren beispielsweise Anleihen des britischen Chemiekonzerns Ineos, der immer noch die Top-Position im Portfolio belegt, sowie der italienischen Wind Telecommunications übergewichtet. Mit Swiss Life und AIG wurde zudem auf zwei der großen Versicherer gebaut.
Ausfallquoten rückläufig
Für 2011 rechnen Baskov und Agarwal zwar mit einem Umfeld soliden Wachstums in China und den USA. In Europa gebe es allerdings einige Unwägbarkeiten und generell weise die aktuelle Datenlage darauf hin, dass die Konjunktur in den meisten entwickelten Ländern eher schleppend verlaufe und die Notenbanker deshalb die Leitzinsen niedrig belassen werden. „Dem High-Yield-Sektor würde das entgegenkommen“, so Baskov.
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