Den Börsenturbulenzen des Sommers konnte der Fondsmanager sein Portfolio allerdings nicht entziehen. Dass die Performance besser ausfällt als die 18 Prozent Verlust des Eurostoxx ist laut Maisch auf seine vorsichtigen Investments im Finanzsektor sowie in den Branchen Bau, Versorger und Industrie zurückzuführen.
Knapp 14 Prozent ging es mit dem Anteilswert in 2011 dennoch bergab. In dieser Größenordnung gab auch der deutsche Leitindex Dax im selben Zeitraum nach. Für Börsenkenner wie Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, führt an den sogenannten Substanzaktien im Jahr 2012 dennoch kein Weg vorbei: „Vor allem die Branchen Konsum, Pharma, Telekommunikation und Energie glänzen mit einer hohen Dividendenrendite, welche die Rendite von deutschen Staatsanleihen in den Schatten stellt.“
Momentan gibt es 1,9 Prozent für Bundesobligationen mit zehnjähriger Laufzeit. John Chatfeild-Roberts, CIO von Jupiter Asset Management, stimmt zu: „Aktien multinationaler Unternehmen mit soliden Bilanzen, die hohe Dividenden ausschütten, machen einen wesentlich besseren Eindruck.“
Sicherlich könnten Aktienkurse volatiler sein, so der Profianleger. Aber ein Portfolio mit hochrentablen Unternehmen wie dem amerikanischen Pharmazie- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson oder dem britischen Wettbewerber Glaxo Smith Kline, London, mit attraktiven Bewertungen und gesunden Dividendenerträgen von rund 3,5 beziehungsweise 5,2 Prozent böte mehr Sicherheit als die Anleihen der meisten Länder mit AAA-Rating oder die Einlagenkonten europäischer Banken.
„Solche Dividenden sind eine angemessene Entschädigung für kurzfristige Kursschwankungen, die Anleger einfach aushalten müssen.“ Auch das Bemühen der Zentralbanken, die Märkte mit Geld zu fluten, hat „in den USA gemessen an der Geldpolitik der US-Notenbank ein Allzeithoch erreicht und ist ein historisch belegtes Pro-Argument für Aktien. Sie wirkt wie ein Sicherheitsnetz und als treibende Kraft“, so Cash.-Kolumnist Halver.
Hinzu komme die auf diese Weise betriebene Inflationierung: „Als Absicherung eignen sich die inflationsgeschützten Anlageklassen – also auch Aktien als verbrieftes Sachkapital.“ Das anhaltende Weltwirtschaftswachstum, der Aufbau der Binnenmärkte in den Schwellenländern, die USA, denen eine Rezession wohl erspart bleibt, und China, das eine sanfte Landung seiner Konjunktur schafft, spricht nach Halvers Einschätzung für Aktien: „Globale Substanzaktien bilanzstarker Unternehmen der zyklischen Auto-, Chemie und Maschinenbau-branchen bleiben grundsätzlich interessant.
Vor diesem Hintergrund sind auch internationale Markennamen aus den Defensivbranchen Konsum und Pharma attraktiv. Vor allem US-Marken spielen eine große Rolle.“
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