Die französische Fondsgesellschaft Edmond de Rothschild Asset Management vergrößert ihr Angebot mit zwei Aktienfonds, die in den Emerging Markets anlegen. Der Edmond de Rothschild Eastern Europe (FR0011225853) setzt auf Osteuropa, der Edmond de Rothschild Latin America (FR0011100973) auf Südamerika.
Damit umfasst die Palette der Schwellenländerfonds für den deutschen Markt sieben Produkte.
Fondsmanager Gegham Ananyan favorisiert im Edmond de Rothschild Emerging Europe auf die langfristigen Wachstumsthemen Konsum, Infrastruktur und Rohstoffe. Auf Basis eines kombinierten Top-down-Bottom-up-Ansatzes selektiert er Unternehmen mit einem hohen, nachhaltigen Gewinnwachstum, hoher Marktmacht und attraktiven Bewertungen. Angestrebt ist ein nach Themen und Regionen diversifiziertes Portfolio mit circa 40 bis 50 Einzeltiteln. Regional liegt seine Präferenz derzeit auf dem russischen Aktienmarkt.
„Die Wahl Wladimir Putins zum neuen Präsidenten wurde vom Markt positiv aufgenommen. Eine verbesserte Corporate Governance bei den russischen Großkonzernen sowie höhere Dividenden könnten dem Markt in diesem Jahr positive Impulse geben und die bislang – im Vergleich zu anderen Schwellenländern – niedrigen KGVs in die Höhe treiben. Die hohen Ölpreise sind ein weiterer unterstützender Faktor“, sagt Ananyan, gebürtiger Armenier mit mehr als 18 Jahren Erfahrung im Management von osteuropäischen Aktien.
Die gebürtige Brasilianerin Patricia Urbano verantwortet den Lateinamerikafonds. Innerhalb der Sektoren Energie, Konsum und Infrastruktur selektiert Urbano die Unternehmen mit dem besten Wachstumsprofil und Firmen, die regionale oder globale Marktführer werden können. Regional legt sie aktuell einen Schwerpunkt auf Brasilien. Die brasilianische Wirtschaft sollte sich 2012 erholen, ein Wachstum von 3,5 Prozent ist durchaus realistisch.
„Gerade bei Schwellenländer-Investments lohnt ein aktiver Management-Ansatz“, meint Thomas Gerhardt, Leiter Emerging Markets bei Edmond de Rothschild AM: „Passive Investments basieren in der Regel auf einem Index, und dieser sei gerade in vielen Emerging Markets sehr konzentriert beziehungsweise wird von einigen wenigen Unternehmen und Sektoren dominiert. So macht beispielsweise in Russland Lukoil mehr als 20 Prozent des Indexes aus, Gazprom und Sberbank jeweils circa 18 Prozent.“
Und weiter: In Brasilien bestimmen Vale und Petrobras zusammen 30 Prozent des Indexes. In China vereinen die drei großen Banken ICBC, BOC und ABC jeweils 10 Prozent des Indexes auf sich, Petrochina bestimmt weitere 10 Prozent. „Damit besteht der chinesische Index fast nur aus Banken, Ölgesellschaften, Versicherungen und Telekomwerten. Dies macht deutlich, dass in den Schwellenländern der passive Index nicht die Volkswirtschaft des Landes repräsentiert. Viele hochinteressante Sektoren wie beispielsweise der Konsumbereich sind völlig unterrepräsentiert, können aber von aktiven Fondsmanagern deutlich stärker in der Portfolioallokation berücksichtigt werden. „Die meisten der genannten Indexschwergewichte sind zudem Staatsunternehmen und deshalb nicht besonders aktionärsfreundlich gemanagt“, so Gerhardt: „Als Aktionär möchte ich aber nicht in ineffiziente Unternehmen investieren.“
Die Fonds kosten jährlich jeweils zwei Prozent Management Fee. Eine Performance Fee in Höhe von 15 Prozent des Mehrwerts kommt noch hinzu. (mr)
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