Emerging Markets: In Thailand investieren

Diese zwei Faktoren kombinieren wir und wenden sie auf den gesamten Markt an, um eine Rangliste aller Titel des Anlageuniversums zu erstellen. Im nächsten Schritt fokussieren wir unser Research vor allem auf die besten 40 Prozent. Die Rangliste frischen wir regelmäßig auf. Oft schaffen es Aktien, die zu den günstigsten 40 Prozent zählen, auch auf unsere Kaufliste. Geht es für die Unternehmen im Ranking nach unten, werden auch die Aktien zu Verkaufskanditaten. Diese klaren Abschätzungen fördern nicht zuletzt die Verkaufsdisziplin.

Wie fällt Ihr Ausblick auf den thailändischen Aktienmarkt aus?

Cheong: Wir gehen davon aus, dass der private Konsum sich weiter stark erholen wird. Dementsprechend haben wir uns positioniert. Das derzeitige Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf erscheint uns attraktiv, da die Schäden der Flut kontinuierlich behoben werden und die Wirtschaft wieder in Schwung kommt. Insbesondere die Industriegebiete im Norden Bangkoks sind von den Wassermassen übel erwischt worden – die Kapazitäten dort gehören allerdings in erster Linie ausländischen Gesellschaften.

Rein wirtschaftlich betrachtet stützen die zahlreichen Maßnahmen zum Wiederaufbau die konjunkturelle Entwicklung, auch wenn das Unglück selbst zu massiven Wohlfahrtsverlusten und vielen Schicksalsschlägen in der Bevölkerung geführt hat. Eine nachlassende Inflation wird eine wirtschaftsfördernde Geldpolitik ermöglichen.

Die Pheu-Thai- Partei hat einen Anstieg der Löhne und Gehälter versprochen. Höhere Preise für Agrarerzeugnisse werden den privaten Verbrauch ebenfalls fördern, insgesamt gehen wir davon aus, dass der Aufwärtstrend des Marktes für wenigstens sechs Monate anhalten wird. Davon abgesehen herrscht allerdings noch Unsicherheit, wie weit sich die geplanten Reformmaßnahmen umsetzen lassen. Wir werden auf jeden Fall genau hinschauen.

Interview: Marc Radke
Foto: HSBC

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