Vorsicht vor der Facebook-Falle
Eine weitere große Nummer sind die innovativen Unternehmen, die das Internet mit sozialen Netzwerken und anderen Dienstleistungen kommerzialisieren. In der Goldgräberstimmung dort die lukrativsten Investments auszuwählen, ist allerdings herausfordernd, wie Franklin-Templeton-Fondsmanager John Scandalios weiß: „95 Prozent von dem, was wir von der Wall Street hören, ist Blödsinn.“
Die Aufregung um die Börsengänge von Internetaktien wie dem US-Rabatthändler Groupon hat ihn kalt gelassen. Inzwischen ist das Unternehmen wegen falscher Bilanzen in die Schlagzeilen und ins Visier der US-Börsenaufsicht geraten. Auch die insbesondere bei Werbetreibenden beliebte Online-Plattform Facebook musste bereits erste Gewinneinbrüche vermelden.
Kein Erfolg ohne Risiko
Die Erfolgsgeschichte des Franklin Technology Fund aus den vergangenen fünf Jahren will Scandalios fortschreiben. „Wir gehen davon aus, dass die Unternehmen weiter aufrüsten und neue Technologien einführen, die einen effizienteren Betrieb und Einsparungen zur Folge haben. Die Story der Schwellenmärkte ist für uns nach wie vor unwiderstehlich, weil dort eine starke Verbrauchernachfrage mit entsprechender Kaufkraft vorliegt“, so Scandalios.
In den USA hätten neben der Entwicklung sozialer Online-Netzwerke und anderer Internetfirmen vor allem Innovationen wie Smartphones, Tablet-PCs und ähnliche Technik neue Verbraucher angezogen. Dennoch fällt Scandalios‘ Ausblick eher zurückhaltend aus: „Positive Trends im Zusammenspiel mit den derzeit niedrigen Bewertungen vieler hochwertiger Tech-Aktien bieten auf lange Sicht aussichtsreiche Gelegenheiten für Anleger.“
Denn ohne Gefahren und Rückschläge ist das Geschäft mit Innovationen nicht. Das musste auch der heutige Branchenprimus lernen. Apple hatte mit dem Newton bereits im Jahr 1993 einen Vorgänger von PDAs und Smartphones vorgestellt. Doch der große Erfolg blieb damals aus und der Name entpuppte sich als Programm.
Steve Jobs musste die Produktion des Geräts 1998 stoppen, um den Absturz des maroden Apple-Konzerns zu verhindern. Der tragbare Computer ohne Tastatur war seiner Zeit mindestens zehn Jahre voraus.
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