Die Performance von Schwellenländeranleihen wird von der internationalen Geldpolitik bestimmt. Das stellt der Schweizer Vermögensverwalter GAM fest und sieht deshalb erfreuliche Perspektiven.
„Im laufenden Jahr hat sich die Anlageklasse im Gleichschritt mit den Tapering-Kommentaren der US-Notenbank Fed nach unten entwickelt und daran dürfte sich kurzfristig nichts ändern. Dennoch sind Emerging-Markets-Anleihen nach den Korrekturen dieses Jahres nun insgesamt fair bewertet. Das Ende der ultralockeren Geldpolitik ist derzeit größtenteils eingepreist“, sagt Paul McNamara, Investment Director des GAM Star Emerging Market Rates. „Zurzeit sind die Aussichten für Schwellenländeranleihen deshalb gut.“
Sicherer Hafen in Finanzkrisen?
Während der Finanzkrise seien sie ein sicherer Hafen für Investoren gewesen, glaubt McNamara: „Die Rally nach 2008 hat jedoch zu Übertreibungen geführt, die in diesem Jahr korrigiert worden sind. Aktuell sehen wir Schwellenländeranleihen etwa da, wo wir sie historisch betrachtet erwarten würden.“ Die Schwellenländer seien ein zentraler und wachsender Teil der Weltwirtschaft, die Investoren in einem gut diversifizierten Portfolio berücksichtigen sollten. Besonders die mittelgroßen Exportnationen in den Emerging Markets, wie Polen oder Mexiko, hätten nun die Chance, von der Stärke der USA zu profitieren, so der GAM-Experte.
Zur Wachsamkeit rät McNamara Anleger allerdings bei Indonesien, der Türkei, Südafrika, Brasilien und Indien: „Diese Länder schlagen sich mit Leistungsbilanzdefiziten und Inflation herum und sind maßgeblich für die schlechte Performance dieses Jahres verantwortlich. Auch mittelfristig dürften sie Probleme haben, die jüngsten Rückschläge aufzuholen.“ (mr)
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