Auf den ersten Blick wirken ETFs wie Einheitsprodukte. Schließlich sind es passive gemanagte Indexfonds, die eins zu eins einen Index abbilden sollen. Ganz so einfach ist es allerdings nicht – es gibt durchaus das eine oder andere Detail, das Anleger im Blick haben sollten.
Gastbeitrag von Marcus Russ, Veritas
Zum einen kann sich die Performance von ETFs mit demselben zu Grunde liegenden Index unterscheiden.
Tracking-Differenz berücksichtigen
Deswegen sollten Anleger sich die Tracking-Differenz, also den Abstand nach oben oder unten zur Benchmark, ansehen. Dieser Indikator berücksichtigt alle direkten und indirekten Kosten wie die Replikationskosten, Managementgebühren, Handelskosten und die Swap-Gebühren.
Zudem: es gibt auch ETFs, die ihren Index schlagen – wenn auch nur um ein paar Basispunkte. Gerade auf den DAX oder den Euro Stoxx 50 gibt es zum Beispiel mittlerweile ein recht großes Angebot und auch den einen oder anderen ETF mit einer Outperformance.
Das liegt dann meistens daran, dass die Quellensteuer auf ausländische Dividendenerträge teilweise zurückerstattet wird.
ETFs brauchen Liquidität
Ein Markt, der durch einen ETF reflektiert wird, muss liquide sein. Wie ein Fisch braucht ein ETF Liquidität – sonst sitzt er auf dem Trockenen. Um sich darüber ein Bild zu machen, ist das ausstehende Volumen ein guter erster Indikator.
Die Umsätze eines ETFs an der Börse aber zeigen nicht das alles. ETF steht zwar für Exchange Traded Funds und damit übersetzt für börsengehandelte Fonds. Mittlerweile werden aber ETFs in erster Linie außerbörslich im Interbanken-Markt gehandelt.
Durch neue Handelsplattformen für vor allem institutionelle Anleger, auf der mehrere Broker in einer Auktion außerbörslich einen sogenannten Risk-Price quotieren, wird diese Tendenz zukünftig verstärkt.
Seite zwei: Spreads: Variabler Kostenfaktor