Europas Wirtschaft stagniert

Die Wirtschaft in der Eurozone kommt nicht in Schwung. Das zeigen die aktuellen Daten des europäischen Statistikamts zum zweiten Quartal. Die deutsche und die italienische Volkswirtschaft sind sogar geschrumpft.

„Der größte Wirtschaftsraum der Welt stagniert. Erstmals seit 2009 hat sich Deutschland schlechter entwickelt als der EWU-Durchschnitt. Die Bundesrepublik hat damit die Rolle des europäischen Wachstumstreibers an Spanien verloren, das seine Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent steigern konnte und bereits den vierten Zuwachs in Serie erzielte“, analysieren die Experten bei der Frankfurter Fondsgesellschaft Metzler Asset Management.

Italien zurück in der Rezession

Zu den Lichtblicken zählt Metzler auch die Niederlande, die nach einem Einbruch von 0,4 Prozent im ersten Quartal nun immerhin ein Plus von 0,5 Prozent verbuchen konnten. Für Italien war es dagegen bereits das zweite Minus in Folge, womit das Land in die Rezession zurückgefallen ist: „Aufgegebene Defizitziele und weiter steigende Schuldenstandsquoten bereiten gerade bei Italien, aber auch im stagnierenden Frankreich wieder verstärkt Sorgen. Reflexartig wird dort der Ruf nach der EZB wieder lauter. Um die rekordhohen Schulden tragfähig zu halten, müssen die Zinsen weiter nach unten geschleust werden“, meinen die Metzler-Analysten. Da ein QE in der Eurozone für viele Marktteilnehmer nur eine Frage der Zeit sei, hätten die Anleihen Spaniens, Frankreichs und Italiens bereits neue Renditetiefs markiert.

Die Rendite zehnjähriger Bunds etwa hat gestern ein neues Allzeittief erreicht und liegt unter der Marke von einem Prozent. (mr)

Foto: Shutterstock

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