Zwischen Familienunternehmern und Geschäftsführern von Nicht-Familienunternehmen bestehen signifikante Unterschiede. „Familienunternehmen sind offensichtlich anders. Sie verfolgen ihre wirtschaftlichen Ziele auf eine gesellschaftlich verträglichere Art und Weise als Nicht-Familienunternehmen“, sagt Professor Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen.
Dabei würden eigentümergeführte Familienunternehmen oft sehr effizient gemanagt, da die Entscheidungswege kurz seien, eine vertrauensbasierte Unternehmenskultur herrsche und weniger Interessenkonflikte zwischen Manager und Eigentümer vorhanden seien, weiß Professor Thomas Zellweger vom Center for Family Business an der Universität St. Gallen.
Familienunternehmen denken langfristig
Darüber hinaus denken Familienunternehmen nicht in Quartalen, sondern in Zeiträumen von fünf bis zehn Jahren. Das ermöglicht zudem, langfristige Innovationen voranzutreiben.
Trotz der beschriebenen Vorteile von Familienunternehmen gibt es auch durchaus potenzielle Nachteile. Denn nicht immer ist die Unternehmensnachfolge klar oder überhaupt geregelt. Zudem besteht in eigentümergeführten Firmen sehr oft in Sachen Kompetenz und Kapital eine hohe Abhängigkeit von der Eigentümerfamilie.
Dennoch überwiegen die Vorteile. Denn im Schnitt hält die Familie gut ein Drittel der Stimmrechte gegen unerwünschte Übernahmeversuche. Außerdem zeichnen sich Familienunternehmen in der Regel durch eine geringe Verschuldung und eine hohe Eigenkapitalquote aus. Dadurch werden sie unabhängiger von externen Einflüssen und erhöhen die Krisenresistenz. Letzteres ist gerade in Zeiten von Finanzkrisen ein echtes Asset. (fm)
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