Eine aktuelle Studie der Gecam AG, Wangen, zum Korrelationsverhalten von Fonds belegt eine erneute Zunahme der Indexnähe der in Europa zugelassenen Investmentfonds.
Die Zahl der Investmentfonds, die ihren Vergleichsindex zu mehr als 70 Prozent abbilden, sei nach wie vor hoch, heißt es in der Studie. Ganze 64 Prozent der in Europa zugelassenen Investmentfonds korrelierten zu über 0,7 mit ihrem Index.
Während die durchschnittliche Indexnähe innerhalb der vergangenen fünf Jahre tendenziell rückläufig gewesen sei, habe sich dieser Trend im vergangenen Jahr umgekehrt. Hauptverursacher waren danach Geldmarktfonds sowie Dach- und Mischfonds.
Reine Länderfonds dominieren
Bei den Aktienfondskategorien mit der höchsten Indexorientierung dominierten auf mittlerer Sicht wieder die reinen Länderfonds. Insgesamt hätten 2013 nur noch 24 Prozent aller untersuchten Fonds einen Mehrwert zum jeweiligen Index geliefert. Wie auch schon in der letztjährigen Studie wurde eine Betrachtung des Fondsuniversums ohne börsengehandelte Indexfonds (ETF) vorgenommen.
Zur Begründung heißt es: Die ETFs verwässerten das Ergebnis der untersuchten Korrelation immer mehr, da sie an Anzahl und Volumen stetig wachsen und ohnehin nicht den Anspruch haben, von den Indizes abzuweichen. Die Bandbreite der Korrelation reicht von minus 1 bis plus 1, wobei plus 1 für die 100-prozentige Indexabbildung steht.
Größere Indexnähe bei Aktienfonds
Die Korrelation von Aktienfonds verharrte über sämtliche Kategorien auf einem hohen Niveau. Die durchschnittliche Indexorientierung lag bei 0,87 und damit wieder etwas höher als im vergangenen Jahr. Insgesamt 55 Prozent aller in Europa zugelassenen Aktienfonds korrelierten auf Sicht der vergangenen drei Jahre zu über 90 Prozent mit ihrem Vergleichsindex.
Dach- und Mischfonds weniger Benchmark orientiert
Bei den Rentenfonds ist die Korrelation 2013 von 0,67 auf 0,73 gestiegen. Im Vergleich dazu lag die Benchmarkorientierung 2007 noch bei 0,84. Bei den Dach- und Mischfonds verlief die Korrelation bis 2011 nahezu kongruent mit derjenigen der Rentenfonds. Seitdem geht jedoch die Schere zwischen den beiden Kategorien auseinander. Im vergangenen Jahr bildeten Dach- und Mischfonds ihren Vergleichsindex lediglich zu 50 Prozent ab. 2007 lag die durchschnittliche Korrelation noch bei 0,78. Nur noch drei Prozent aller Dach- und Mischfonds orientierten sich auf Sicht der vergangenen drei Jahre zu über 90 Prozent an ihre jeweilige Benchmark.
„Grundsätzlich war der Grad an aktivem Managementverhalten bei Rentenfonds im Vergleich zu anderen Fondsgattungen mit am höchsten“, sagt Uwe Leonhardt, Vorstand der Gecam AG. Die abnehmende Korrelation bei Dach- und Mischfonds lasse insbesondere auf benchmarkunabhängiges Management, flexiblere Anlagerichtlinien, aktiveres Währungsmanagement beziehungsweise gestiegene Währungseinflüsse und stärkeren Einsatz von Derivaten seit Einführung von Ucits III schließen. (fm)
Foto: Gecam AG