Der Gesundheitsmarkt wird weiter wachsen. Das prognostiziert der US-Vermögensverwalter Janus. Aktuelle Kursrückgänge bei Biotech-Aktien seien nicht gerechtfertigt.
„Immer effizientere und effektivere Technologien führen derzeit zu einem Schub bei der Entwicklung und Erforschung in der Medizin. Die Folge wird eine Reihe neuer, Erfolg versprechender Produkte und Therapieansätzen sein, mit der sich die Pipeline vieler Pharma- und Biotechnologieunternehmen in den kommenden Jahren deutlich verbessern wird“, sagt Andy Acker, Fondsmanager des Global Life Sciences Fund.
Ein Fünftel Rückschlag
Investoren hätten zuletzt Gewinne mitgenommen, so Acker: „Im Zuge dieser Verkaufswelle wurden auch Anteile von Pharmaunternehmen mit aussichtsreichen Medikamenten in der Pipeline mitunter wahllos auf den Markt geworfen. So ist der Nasdaq-Biotechnologie-Index von seinem historischen Hoch Ende vergangenen Februar bis Mitte April um rund 20 Prozent eingebrochen, nachdem das Branchenbarometer in den acht Monaten zuvor per saldo um 65 Prozent gestiegen war.“
Schuld seien Befürchtungen der Investoren hinsichtlich möglicher Eingriffe der US-Regierung bei der Preisgestaltung vor allem neuer Medikamente: „Nachdem das Schlimmste der aktuellen Korrekturphase ausgestanden ist, ergeben sich nunmehr interessante Einstiegsgelegenheiten für strategisch orientierte Investoren. Mit der Abwärtsbewegung ist die Zahl der Branchenunternehmen mit attraktiver Bewertung deutlich angestiegen. Viele große Biotechnologieunternehmen weisen ein niedrigeres Kurs-Gewinn-Verhältnis auf als der Durchschnitt der im S&P-500-Index enthaltenen Aktien – obwohl gleichzeitig das Gewinnwachstum in der Gesundheitsbranche deutlich höher ist als in anderen Sektoren“, so Acker.
Und weiter: „Wir glauben zudem, dass einzelne Therapieansätze und Medikamente, die derzeit vielfach noch in der Entwicklung oder Erprobungsphase sind, im Einzelfall einen deutlichen Bewertungsaufschlag rechtfertigen. Nicht zuletzt, da sich dadurch das zukünftige Gewinnwachstum deutlich beschleunigen könnte.“
Als ein Beispiel nennt Acker das Biotech-Unternehmen Gilead Sciences, dessen Hepatitis-C-Präparat Sovaldi bessere Heilungschancen bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen und einer gegenüber herkömmlichen Mitteln einfacheren Anwendung bieten soll. (mr)
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